Deutsche Juniorenmeisterschaften in Aalen Elchingen - tägliches Update
11. Wertungstag
Die Deutschen Segelflug Meisterschaften der Junioren sind offiziell beendet. Die Sieger der Deutschen Junioren Meisterschaften stehen fest. Gerrit Neugebauer aus Esslingen (Baden-Württemberg) ist Deutscher Junioren Meister in der Clubklasse. In der Standardklasse wurde Eric Schneider aus Hammelburg (Bayern) Deutscher Meister.
Mit einem spannenden elften Wertungstag ist die Deutsche Juniorenmeisterschaft 2023 auf dem Flugplatz Aalen-Elchingen zu Ende gegangen. In der Standardklasse gab es am letzten Wertungstag nochmals eine interessante Aufgabe zu fliegen. Eine Racing Task von Aalen nach Tuttlingen, Sigmaringen und wieder zurück nach Elchingen. Insgesamt 277,63 km. Max Maslak aus Bonn flog mit seiner LS 8 nochmal richtig schnell. Mit einem Schnitt von 118,27 km/h holte er sich nochmals einen Tagessieg. Zweiter wurde Marius Stelzer aus Krefeld. Dritter wurde Felix Herold aus Oberbayern. Den 11. Tagesplatz erreichte Paul Schwarz vom Luftsportring Aalen. Paul Schwarz lag vor diesem letzten Flug noch auf dem dritten Gesamtplatz:
„Ich habe mir vor dem Flug bewusst keinen Druck gemacht und den neutralisierten Donnerstag genutzt, um zu entspannen. Unglücklicherweise haben ein paar Piloten und ich eine andere Linie gewählt, die nicht ganz so schnell war!“
Bei insgesamt über 8000 Punkten sind es schließlich nur 17 Punkte, die den Aalener Junior vom dritten Platz trennen und damit zur Qualifikation zur WM. Dennoch ist er nicht unglücklich:
„Wenn man mich vor dieser Meisterschaft gefragt hätte, wäre ich mit einem Platz unter den ersten 10 zufrieden gewesen. Als Wunsch hätte ich einen unter den Top-Five genannt. Jetzt ist es der Vierte und ich bin damit bei der Europameisterschaft dabei!“
Die Qualifikation zur Europameisterschaft hat Paul Schwarz in der Tasche. Und er wird jetzt im C-Kader des Deutschen Aeroclubs mit dabei sein.
Und vielleicht ist es ja ein gutes Omen, dass er mit der LS-8 des Luftsportrings geflogen ist. Mit diesem Flugzeug ist auch schon Steffen Schwarzer bei der Militärmeisterschaft in Rieti Weltmeister geworden. Der Luftsportring Aalen jedenfalls ist stolz auf seinen Lokalmatador. Der Vorstandsvorsitzende Helmut Albrecht lobt den Junior:
„Ich kenne ihn als Fluglehrer seit Beginn an, als er mit seiner Ausbildung begonnen hat. Seine Zielstrebigkeit und vor allem sein fliegerisches Feingefühl und die Exaktheit seiner Analysen in der Luft sind mir schon früh aufgefallen!“
Der Luftsportring Aalen wird seine jugendlichen PilotenInnen immer mit allen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten unterstützen.
Im Endklassement der Standardklasse ist Eric Schneider von der FSG Hammelburg (Bayern) erster und damit Deutscher Meister. Auf dem zweiten Platz landete Nils Schlautmann aus Schwandorf(BY). Dritter ist Jan Schulz aus Insy im Allgäu(BW)
In der Clubklasse wurde am letzten Wertungstag folgende Aufgabe geflogen. Eine Racing Task von Elchingen, entlang der Schwäbischen Alb Richtung Südwesten zum Plattenberg. Von dort nach Sigmaringen. Wieder zurück auf der Schwäbischen Alb nach Mönchsdeggingen, südlich von Nördlingen. Und von dort aus ein kurzer Endanflug nach Elchingen. Zusammen 295,72 km.
Tagessieger wurde Christopher Hanson vor David Neumann und Maximilian Goormann. In der Gesamtwertung ganz vorne und damit Deutscher Meister ist Gerrit Neugebauer aus Esslingen. Zweiter ist John Bartels aus Königsdorf. Den dritten Platz belegt David Neumann aus Amberg.
Sportleiter Bernd Schmid ist mehr als zufrieden mit dem Verlauf dieser Meisterschaft. Wir hatten einen fairen Wettkampf mit einer harmonischen, guten Stimmung bei allen, die hier mit dabei waren. Und das Wetter, welches wir in den vergangenen zwei Wochen hatten, war traumhaft, auch wenn es natürlich anstrengend war. Insgesamt nur 80 Außenlandungen gab es während der Zeit. 190.578 Kilometer, also fünf Mal um die Welt flogen die Piloten als Gesamt-Flugstrecke. Das ist eben Leistungssport.
Insgesamt wurden 710 Starts gemacht. In rund einer Stunde wurden die 72 Segelflugzeuge hochgeschleppt. Traditionell wird bei einer Deutschen Junioren Segelflug Meisterschaft auch immer der C-Kader neu zusammengestellt. Er besteht nun aus folgenden Piloten: In der Clubklasse John Bartels, David Neumann, Florian Kraja, Nils Zitzelsberger, Maximilian Goormann, Jens Kammerer, Paul Gliwitzky, Felix Kries, Hannes Paulus, Jan Jens Reineke. In der Standardklasse: Eric Schneider, Nils Schlautmann, Jan Schulz, Paul Schwarz, Max Maslak, Nuno Ferreira.
Der Luftsportring hat sich offiziell für die Ausrichtung der Junioren Weltmeisterschaften 2026 beworben. Mit dieser Deutschen Meisterschaft hat er bewiesen, dass er als Verein ein exzellenter Ausrichter ist.
10. Wertungstag
Am Mittwoch wurde bereits der zehnten Wertungstag geflogen. Das Starterfeld, Grid bezeichnet, wird, wie auch die letzten Tage, früh aufgebaut. Sobald die Startrichtung über WhatsApp bekannt gegeben wird, dürfen die PilotInnen ihr Segelflugzeug bereits um 7:30 Uhr in das Grid ziehen. So steht der frühe Vogel ganz hinten im Grid und darf als letzter starten. Das bedeutet, keine lange Wartezeit in der Luft. Auf der anderen Seite haben die PilotInnen, welche früh starten, mehr Zeit in der Luft, um sich mit dem aktuellen Wetter vertraut zu machen. So ist es die eigene Entscheidung, welche Startposition am besten geeignet ist. Je nach dem muss auch der Wecker gestellt werden.
Das Gridding war am Mittwoch wettertechnisch anders als die letzten Tage. Es war nebelig und somit war es herausfordernd bei Nebel sich im Grid einzuordnen. Die Segelflugzeuge haben eine Spannweite von 15 Metern. So muss man auf das Eigene aber auch auf die anderen Flugzeuge beim Rangieren Rücksicht nehmen.
Das Wetter verbesserte sich glücklicherweise schneller als gedacht und der Nebel verzog sich. Da das Wetter nicht eindeutig vorhersehbar war, wurden für beide Wettbewerbsklassen jeweils zwei Aufgaben definiert. Je nach Wetterentwicklung kann die kürzere oder doch die längere Aufgabe vom Sportleiter Bernd Schmid aktiviert werden. Das geht bis kurz vor dem Start der teilnehmenden PilotInnen.
Da das Wetter sich gut entwickelt hat, gab es für den Start nur eine leichte Verzögerung von 15 Minuten. So konnte in beiden Klassen die A Aufgabe, und somit die Größere, geflogen werden. Gestartet sind die PilotInnen ab 11:30 Uhr am Flugplatz in Aalen-Elchingen. Zuerst die Clubklasse, danach die Standardklasse.
In der Clubklasse ging es zuerst nach St. Georgen in den Schwarzwald. Danach über Leibertingen zurück nach Aalen-Elchingen. Diese Aufgabe von 322 km wurde als Racing Task ausgeschrieben. Das bedeutet diese Strecke mit den vorgegebenen Wendepunkten muss in einer möglichst schnellen Geschwindigkeit geflogen werden.
In der Standardklasse, ebenfalls eine Racing Task, ging es nach Riedenburg, über den Hesselberg nach Uffheim zurück nach Aalen-Elchingen. Das ist eine Distanz von 331 km, welche die besten deutschen Junioren in der Segelfliegerei zurücklegen dürfen.
Pilot Nick Schäfer aus Markdorf empfand die Aufgabe in der Standardklasse als gut fliegbar. Er war ziemlich schnell, hat das Siegertreppchen für den Tagessieg jedoch mit dem 4. Platz knapp verpasst.
„Im Norden um Rothenburg wurde die Wettersituation schwieriger, die Wolken sind breit gelaufen. Dann musste ich auf eine andere Wolkenstraße wechseln. Da ich zu dem Zeitpunkt der Erste war, konnten die Anderen mir geschickt folgen und haben nicht so viel Höhe verloren wie ich!“
Dafür teilen sich auf dem Siegertreppchen in der Standardklasse am zehnten Wertungstag die Piloten Sebastian Kellringer mit 115,83 km/h und Nils Schlautmann mit 115,79 km/h den zweiten Platz. Beide Piloten kommen vom selben Segelflugverein aus Schwandorf in Bayern. Max Maslak (Bonn-Hangelar) macht an diesem Wertungstag den ersten Platz mit 118,73 km/h.
In der Clubklasse Ist Lutz Hiendlmeier (Straubing) mit 103 km/h der Schnellste. Direkt danach kommt David Neumann (Amberg) mit 106 km/h auf dem zweiten Platz und Maximilian Goormann (Trier) mit 105 km/h auf dem dritten Platz.
Somit wieder ein spannender Flugtag. Auch für die Besucher war der Mittwoch ein guter Tag, um bei den Landungen zuzuschauen. Sehr viele PilotInnen sind zeitgleich gelandet. In Reih und Glied, reihten sich die Segelflugzeuge auf der Rollbahn zurück zu den Flugzeughängern. Die meisten Flugzeuge wurden abgebaut und in den Hängern verräumt, da für den Donnerstag labiles Sommerwetter mit Gewitter vorhergesagt wurde. Der Donnerstag wurde von der Wettbewerbsleitung wegen der aufziehenden Gewitter neutralisiert. Alle TeilnehmerInnen bekamen frei. So wird der Freitag zum letzten Wertungstag der deutschen Juniorenmeisterschaften.
9.Wertungstag
Mit aufgeladenen Batterien gehen die PilotInnen nach einem Ruhetag wieder hochmotiviert an den Start des neunten Wertungstags der Deutschen Segelflug-Juniorenmeisterschaft. Das gesamte Grid wird zuerst in Startrichtung 09 aufgebaut. Grid nennt man in der Segelfliegerei die Startaufstellung, um am heutigen Tag nach Osten gegen den Wind zu starten.
Die Clubklasse wird zuerst in die Luft geschleppt. Die AAT (Assigned Area Task) geht zuerst nach Uffheim, danach nach Weinheim und wieder zurück nach Aalen-Elchingen mit einer Mindeststrecke von 225km und einer Maximalstrecke von 425km. Die genauen Wendepunkte entscheiden die PilotInnen selbst. Vorgegeben ist jedoch, die Strecke in genau 3 Stunden zu fliegen und dabei eine möglichst hohe Durchschnittsgeschwindigkeit zu fliegen.
Der Wind bringt heute Abwechslung in den Tag, da er im laufe des Vormittags, während der Flugzeug-Schlepps der Clubklasse, dreht. Im Grid wird entschieden, die Startrichtung von 09 auf 27 zu wechseln, sobald alle der Clubklasse in der Luft sind. Um 12 Uhr wird das Grid mit allen Standardklasse Flugzeugen und Schleppflugzeugen auf die Startrichtung 27 umgebaut. Das ist auch für die Zuschauer am Flugplatz Aalen-Elchingen ein schönes Erlebnis. Ein Flugzeug hinter dem Anderen wird die gesamte Startbahn hinter Autos der Helfer entlanggezogen.
Als das Grid auf die Startrichtung 27 umgebaut war, gab es nochmal ein Feldbriefing, um die Aufgabe der Standardklasse bezüglich der zeitlichen Einbußen etwas anzupassen. So wird die Aufgabe gekürzt. Zuerst dürfen die PilotInnen nach Voehrenbach über Sigmaringen zurück nach Aalen Elchingen. Diese Strecke ist als AAT (Assigned Area Task) ausgeschrieben, die mit einer Mindeststrecke von 261km und einer maximalen Strecke von 423km geflogen werden kann.
Sportleiter Bernd Schmid ist mit der Aufgabenstellung zufrieden:
„Es gibt heute ein begrenztes Wetterfenster. Wer zu früh abfliegt, verpasst die gute Thermik. Wer wiederum zu spät abfliegt geht das Risiko ein, nicht mehr nach Hause zu kommen.“
Auch die Pilotensprecher Gerrit Neugebauer und Max Maslak haben eine ähnliche Einschätzung zum heutigen Wetter und der Aufgaben. In der Clubklasse war die Aufgabe sehr interessant sagt Gerrit Neugebauer:
„Ich wusste während dem Flug nicht, wo ich in Bezug auf die anderen Piloten im Feld liege. Das macht es aber auch spannend.“
Max Maslak in der Standardklasse hat das kurze Wetterfenster während des Flugs gespürt:
„Durch den Umbau der Startrichtung konnte ich leider erst spät starten. Die die gute Thermik habe ich hauptsächlich im ersten Schenkel nutzen können. An der Albkannte beim Klippeneck habe ich nochmal richtig Höhe gemacht, Danach hat es stark abgetrocknet. Die Wolken sahen zwar noch aus wie im Lehrbuch, für die gute Thermik war ich jedoch eine Stunde zu spät dran.“
So war es ein spannender Tag, an dem wieder gute Ergebnisse geflogen wurden. In der Clubklasse was das Siegertreppchen für die Tagessieger auf Platz 1 und 3 jeweils doppelt besetzt. Den ersten Platz teilen sich Felix Kries (Pirmasens) mit 94,97 km/h und Paul Gliwitzky (Mainz) mit 94,60 km/h. Den dritten Platz teilen sich Florian Kraja (Wuppertal) mit 93,43 km/h und Maximilian Gotthardt (Brandenburg) mit 91,31 km/h.
In der Standardklasse hat heute der vereinsinterne Paul Schwarz vom Luftsportring Aalen-Elchingen abgeliefert. Er hat mit 117,56 km/h die beste Leistung gezeigt und somit nicht nur den Tagessieg geschafft, sondern auch in der Gesamtwertung auf das Siegertreppchen geschafft. Er ist nun mit 6663 Gesamtpunkten ganz vorne dabei. Für Paul Schwarz war die Tagesaufgabe gut fliegbar:
„Die Entscheidung der ersten Wende war schwierig. Ist es jetzt zu früh oder zu spät? Ich habe den Wendepunkt aber letztendlich gut getroffen. Danach ging es ganz gut voran. Im letzten Sektor musste ich genügend Kilometer ausfliegen, um am Ende genau auf die 3 Stunden Flugzeit zu kommen.“
Damit hat er vieles Richtig gemacht, sodass es für den Tagessieg gut langte und er wieder einen Platz näher zum deutschen Juniorenmeister geschafft hat.
Den zweiten Platz in der Standardklasse hat Nils Schlautmann (Schwandorf) mit 115,16 km/h gemacht und der dritte Tagessieg geht an Eric Schneider (Hammelburg) mit 112,96 km/h.
Nun stehen immer weniger Wertungstage bis zur Siegerehrung am 10.06.2023 an und der Wettbewerbsdruck steigt. Da wir die Wettbewerbstage voll ausgenutzt haben und bis auf einen Ruhetag immer gute Aufgaben ausschreiben konnten, zeigt sich nach und nach, welche PilotInnen langfristig die beste Leistung auf der Deutschen Segelflug-Juniorenmeisterschaft zeigen.
8.Wertungstag
Ruhetag. Nach sieben guten Wertungstagen haben sich die PilotInnen einen Tag Erholung verdient.
Das Wettbewerbsfliegen ist sowohl körperlich aber vor allem geistig eine Hochleistung. Sonne und hohe Temperaturen schon morgens beim Aufbau des Grids bis zum Abflug. Hektik, wenn die Flugzeuge starten mit dem wichtigen Blick auf die Sicherheit aller Beteiligten. In der Startphase werden 72 Segelflugzeuge von insgesamt acht bis neun Motorflugzeugen in einer Stunde in die Luft geschleppt. Das ist definitiv keine Normalsituation auf einem hochfrequentierten Flugplatz wie Aalen-Elchingen (EDPA). Und dann fängt der Flug ja erst an. Bis die PilotInnen die eigentliche Aufgabe starten, vergehen, je nach Startplatz, 1-2 Stunden mit Thermikkreisen in Flugplatznähe. Und dann heißt es alles geben, um den Tagessieg zu holen und somit dem Ziel, Deutscher JuniorenmeisterIn im Segelflug zu werden, näher zu kommen. Auch für die SchlepppilotInnen und allen anderen HelferInnen der Deutschen Junioren Meisterschaft kommt es sehr gelegen, einen Tag "frei" zu haben.
Trotz Neutralisierung ist die Wettbewerbsleitung mit dem Filmteam des SWR Fernsehens ab 07 Uhr auf dem Flugplatz in Aalen-Elchingen. Michael Kost - Wetterreporter beim SWR Fernsehen und verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit des LSR Aalens - berichtet vor Ort auf der Deutschen Junioren Meisterschaft in Aalen-Elchingen über das Wetter in Baden Württemberg. Michael Kost interviewt das Organisationsteam sowie TeilnehmerInnen des Wettbewerbs und nutzt die Gelegenheit, mit Gerrit Neugebauer, dem Gesamtführenden der Clubklasse, einen Flug in einem Doppelsitzer Segelflugzeug zu unternehmen. Dabei entstanden mit dem Filmteam auch wunderbare Air to Air Filmaufnahmen.
Für alle fängt der Tag, die es nach dem Bergfest um 11 Uhr aus dem Zelt oder Camper geschafft haben, mit einem späten Briefing mit Frühstück in der Halle 1 an. Da die PilotInnen am Vortag tolle Flüge gemacht haben, werden die TagessiegerInnen selbstverständlich auch heute geehrt und dürfen auf das Treppchen. Nick Schäfer, als Tagessieger der Standardklasse hat die Aufgabe mit der höchsten Geschwindigkeit von 122 km/h geflogen. In der Clubklasse waren gleich zwei Piloten, Christopher Hanson und Lukas Dinger, auf dem ersten Platz.
Nach dem Briefing besprechen die PilotInnen mit ihren HelferInnen, wie sie den Tag am besten nutzen können. Da das Wetter warm ist, entscheiden sich die Ein oder Anderen für einen entspannten Tag im Freibad in Kösingen. Andere wiederum gönnen sich eine leckere Fliegerwaffel, die von der zukünftigen Flugplatzjugend der LSR Aalens gebacken werden. Um 15 Uhr hat das Fliegende Museum die Hallentore für uns geöffnet, so dass etwas Kultur auch nicht zu kurz kommt. Somit ist für Jeden etwas dabei.
Abends wurde die Tischtennisplatte wieder genutzt, um Mäxle zu spielen und ab 20 Uhr begeistert Bernd Schmid über das Fliegen in Finnland mit einem Vortrag und inspirierenden Bildern.
Nach einem entspannten Tag freuen sich viele bereits auf den nächsten Wertungstag mit bestimmt gutem Segelflugwetter.
7.Wertungstag
An bereits sieben Tagen in Folge konnten die PilotInnen inzwischen ihr fliegerisches Können beweisen. Zu Beginn des Wettbewerbs mit hauptsächlich Blauthermik, die sich im Laufe der Woche zu gut erkennbarer und starker Wolkenthermik entwickelte. Bauthermik bedeutet Trockenthermik, bei der die Luftmasse konvektiv aufsteigt, ohne dass es zur Kondensation kommt, sich also keine Wolken bilden. Dadurch fällt es den PilotInnen bei Blauthermik oft schwerer die aufsteigende Luft - Thermik - zu erkennen.
Sportleiter Bernd Schmid zollt allen TeilnehmerInnen hohen Respekt. Schon ganz viele der Junioren haben bereits ein sehr hohes Leistungsniveau. Somit ist es für Bernd Schmid jeden Morgen eine Herausforderung die passende Aufgabe auszuschreiben. Machbar, aber auch herausfordernd soll sie sein. Es sind ja auch die besten PilotInnen Deutschlands.
Die anstrengenden Wertungstage mit hohen Temperaturen und viel Sonne liegen den PilotInnen in den Knochen. Da ist die Vorhersage auf gute Wolkenthermik ein Motivationsschub. Auch wurde bereits beim morgendlichen Briefing angekündigt, dass am nächsten Tag ein Ruhetag zur Erholung eingelegt wird. So heißt es noch einmal Konzentration für den siebten Wertungstag.
Es gibt zwei unterschiedliche Wettbewerbsklassen. Dies wurden eingeführt, um die Entwicklung des Sports zu fördern, indem die Gerechtigkeit im Wettbewerb gegeben wird. Segelflugzeuge mit ähnlichen Leistungseigenschaften werden in dieselben Klasse eingestuft. An der Deutschen Segelflug- Juniorenmeisterschaften auf dem Flugplatz Elchingen haben wir die Standard- und die Clubklasse am Start.
Beide Klassen bekommen unterschiedliche Tagesaufgaben. Sowohl die Standard-, als auch die Clubklasse hat am siebten Wertungstag ein Racing Task bekommen. Dabei geht es darum, die vorgeschriebene Strecke mit Wendepunkten in einer möglichst hohen Geschwindigkeit zu fliegen. In der Standardklasse geht es von Elchingen nach Zwiefalten über Rothenstein wieder zurück nach Elchingen. In der Clubklasse geht es zuerst nach Rothenstein und danach über Kelheim, Hesselberg und Wemding zurück nach Elchingen.
Sportleiter Bernd Schmid freut sich über die guten Ergebnisse der PilotInnen.
„Wir hatten heute optimale Wetterbedingungen. Das sieht man auch an den Tagesergebnissen mit den schnellen Geschwindigkeiten der PilotInnen. Es war ein optimaler Wetterraum. Das macht die PilotInnen aber auch mich sehr zufrieden. Jetzt freuen wir uns alle auf das Bergfest um uns über die tollen Flüge der letzten Tage auszutauschen.“
Tages- Erster in der Standardklasse wurde Nick Schäfer mit einer Geschwindigkeit von 122 Kilometern pro Stunde. Zweiter wurde Jan Ole Gödeke mit einer Geschwindigkeit von 118,18 km/h. Dritter wurde Clemens Freyer mit einer Geschwindigkeit von 118,11 km/h.
In der Gesamtwertung führt Eric Schneider aus Hammelburg (Hessen). Zweiter ist Nils Schlautmann aus Schwandorf (Bayern) und den dritten Platz nimmt aktuell Jan Schulz ein. Wieder ein Platz näher an das Siegertreppchen hat sich Paul Schwarz aus Aalen gekämpft. Er ist mit 24 Punkten Abstand zum Drittplazierten Jan Schulz. Es wird also noch spannend.
Das Teilnehmerfeld der Clubklasse führt Gerrit Neugebauer aus Esslingen mit 5928 Punkten an . Zweiter ist weiterhin John Bartels aus Königsdorf (Bayern) mit 5627 Punkten. Dritter ist David Neumann aus Amberg mit 5470 Punkten.
Die Flugzeuge der Clubklasse fliegen ohne Wasserballast. Deshalb sind sie in der Regel nicht so schnell wie die der Standardklasse unterwegs. Am heutigen Wettbewerbstag hat Tageserster Christopher Hanson (Helmstedt) mit einer Geschwindigkeit von 122 km/h jedoch gezeigt, dass er Geschwindigkeitstechnisch mit dem Tagesersten der Standardklasse gut mithalten kann. Den zweiten Platz in der Clubklasse erreichte Lukas Dinger (Lahr-Ettenheim) mit einer Geschwindigkeit von 117 km/h. Den dritten Tagesplatz schafft Gerrit Neugebauer (Esslingen) mit 115 km/h.
So haben unsere PilotInnen in den letzten sieben Tagen alles gegeben und haben sich nun ein schönes Bergfest und einem anschließenden Ruhetag verdient.
6.Wertungstag
Jeden Tag ist in Elchingen um 11:15 Uhr Startbereitschaft. Dann werden die TeilnehmerInnen in die Luft geschleppt. Das passiert bei fast allen Wettbewerben mit einem Flugzeugschlepp auf 600m. Ab dieser Höhe heißt es eigenständig oben bleiben und in der Thermik kreisen. Sind alle TeilnehmerInnen einer Klasse geschleppt, wird nach einer vorgegebenen Zeit nach dem letzten Start die "Abfluglinie" geöffnet. Dann können TeilnehmerInnen entscheiden, wann sie losfliegen. Frühere Abflüge gelten nicht, um auch dem TeilnehmerIn, der als letztes gestartet ist, eine Chance zum Steigen in der Thermik zu geben.
In der Clubklasse wurde am Samstag, dem sechsten Wertungstag eine Assigned Area Task (AAT) ausgeschrieben. Von Elchingen entlang der Schwäbischen Alb nach Südwesten bis zur Dreifaltigkeitskapelle bei Spaichingen. Zweite Wende war Rothenstein auf der Fränkischen Alb. Von dort ging es wieder zurücknach Elchingen. Eine Strecke von 380,5 Kilometern. Die Strecke konnte durch den AAT-Modus minimiert oder vergrößert werden.
Die Flugzeuge der Clubklasse fliegen ohne Wasserballast. Dennoch waren sie an diesem sechsten Wertungstag fast genauso schnell unterwegs wie die der Standardklasse.
Ihre Aufgabe führte ausschließlich über thermisch besserem Gebiet als die Streckenführung der Standardklasse. Deshalb waren die PilotInnen der Standardklasse an diesem sechsten Wertungstag nicht signifikant schneller als die der Clubklasse.
Für Gerrit Neugebauer aus Esslingen war die Aufgabe (AAT) in der Clubklasse äußerts interessant.
„Den ersten Sektor habe ich nur angekratzt. Den zweiten Wendepunkt Sektor habe ich bewusst groß ausgeflogen. Das hat mir dann noch einen um 4 km/h höhere Durchschnittsgeschwindigkeit gebracht. Was gestern auffällig war, die größeren Abstände zwischen den Aufwinden. Ich bin zufrieden, mein Motto, schön fliegen und vorne mit dabei sein!“
Sein Plan ging auf. Zweiter Platz in der Tageswertung. Nur Robin Bretzke aus Radolfzell am Bodensee (BW) war schneller. Dritter an diesem sechsten Wertungstag in der Clubklasse wurde Maximilian Goormann aus Trier (RP).
In der Gesamtwertung der Clubklasse führt weiterhin Gerrit Neugebauer aus Esslingen mit 5272 Punkten. Zweiter bleibt John Bartels aus Königsdorf (Bayern) mit 4997 Punkten. Dritter ist Nils Zitzelsberger aus Karlsruhe mit 4869 Punkten.
Die Standardklasse hatte am sechsten Wertungstag eine Racing Task. Von Elchingen nach Miltenberg am Main. Dann weiter in die Röhn zum Wendepunkt Scheideck. Und wieder zurück nach Elchingen. Eine Strecke von 360,2 Kilometern. Auf dem letzten Schenkel von Scheideck nach Elchingen gab es auf 166 Kilometern Racing pur.
Beste Bedingungen, wenn auch nicht überall mit Wolkenthermik aber gute Basishöhen von über 1400 Meter über Grund. Die PilotInnen konnten hier richtig Vollgas geben. Die Standardklasse war zwischen den Aufwinden mit weit über 190km/h unterwegs. Wer es geschickt machte, hat jedoch die tragenden Linien gesucht und ist dort mit wenig Höhenverlust geflogen. Lange Strecken ohne zu kreisen erhöhten die Durchschnittsgeschwindigkeiten sehr.
Der im Standardklasse Gesamtklassement führende Max Maslak (Bonn; NRW) hatte an diesem sechsten Wertungstag seine Schwierigkeiten. Vor der ersten Wende ist er ein wenig zu optimistisch tief geflogen und hatte dann Probleme Thermik zu finden. Das hat ihm wertvolle Zeit gekostet. Als er endlich einen guten Aufwind fand, wollte er diesen maximal ausnutzen und ist deshalb maximal hoch, bis an die Luftraumgrenze gestiegen.„Manchmal sind es nur 2 Sekunden!“ so sein Fazit. Denn so wenig Zeit hat gereicht, dass er zu hochkam. So ist er in einen Luftraum, der nicht für den Wettbewerb zugelassen ist, eingeflogen. Das gilt als Regelverstoß. Daher war für Ihn die Aufgabe schon nach der ersten Wende im Odenwald beendet. Insgesamt hat ihm diese Aktion enorm wertvolle Punkte gekosten. Dazu den Verlust der Führung in der Gesamtwertung. Er landetet damit auf den vorletzten Platz an diesem Tag; Tagesplatz 28. In der Gesamtwertung stützte er auf den siebten Platz ab. Und dass wegen 2 Sekunden und vier Metern!
Für Paul Schwarz vom Luftsportring Aalen lief es an diesem sechsten Wertungstag hingegen ausgesprochen gut.
„Wir hatten zwar Warmluft, welche die Thermik gestört hat, aber auf dem ersten Schenkel bis nach Mildenberg war ich megamäßig schnell geflogen. Ein Tag der super aussah, aber mit Vorsicht und klugen Entscheidungen geflogen werden musste.“
Er flog auf den fünften Tagesplatz und liegt jetzt im Gesamtklassement auf dem vierten Platz. Das Treppchen auf dem Siegerpodest kommt nun in Reichweite. Nur 101 Punkte ist es noch entfernt.
Doch auch Karol Müller aus Neustadt an der Weinstraße (RP), der in der Standardklasse startet, hat sich gut an diesem sechsten Wertungstag geschlagen.
„Es lief ganz gut. Auf dem ersten Schenkel hatte ich anfangs etwas Schwierigkeiten die Wolken und damit die Aufwinde gut zu treffen. Im Spessart wurde es dann blau; Wolken gab es dann keine mehr. Der Rückflug aus der Rhön Richtung Süden war prima!“
Karol Müller landete schließlich auf dem 14. Tagesplatz im Mittelfeld. Er liegt auf dem Gesamtplatz 21.
In der Gesamtwertung führt jetzt nach dem Patzer von Max Maslak der Standardklasse Eric Schneider aus Hammelburg (Bayern). Auf den zweiten Platz vorgerückt ist Nils Schlautmann aus Schwandorf (Bayern). Jan Schulz aus Isny im Allgäu (BW) ist Dritter. In der Gesamtwertung auf Platz vier liegt Paul Schwarz aus Aalen.
Erneut haben einige PilotInnen in der Standardklasse wieder Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 100km/h geflogen. Trotzdem war dieser sechste Wertungstag insgesamt nicht so schnell wie der Vortag.
Sportleiter Bernd Schmid bringt es auf den Punkt:
„Was die PilotInnen in der Clubklasse leisten, ist einfach grandios. Alle sind unter 25 Jahre, haben das Segelfliegen in Vereinen gelernt. Wie die sich hier präsentieren - höchster Respekt."
Immer schön für die Zuschauer. Am Nachmittag kommen die Flugzeuge zur Landung nach Elchingen. Sofort nach der Landung wird dann das Flugzeug von der Bahn gezogen. Die Datenfils der Logger (Flugschreiber) werden meist schon aus dem Cockpit an die Wettbewerbsleitung übertragen. In Zeiten von Smartphones ist das auch vom Acker aus bei der Außenlandung möglich.
An diesem Sonntag, den 4.6.23 wird der siebte Wertungstag geflogen.
Gutes Segelflugwetter an so vielen aufeinander folgenden Wertungstagen ist in Deutschland in den letzten Jahren kaum noch vorgekommen
Die PilotInnen der Club- und Standardklasse spüren, dass Segelflugsport Leistungssport ist. Jeden Tag mehrere Stunden im Cockpit sitzen, konzentriert fliegen, ständig taktische und fliegerischen Entscheidungen treffen, das zehrt an den Kräften der TeilnehmerInnen. Und viele der Junioren haben so ein Pensum wie an den vergangenen 6 Tage noch nie abrufen müssen. Am Sonntagabend ist Bergfest in Elchingen. Die Wettbewerbsleitung beobachtet die Wettervorhersagen für die kommende Woche sehr genau. Einen Pflichtruhetag sieht die Wettbewerbsordnung nicht vor. Es liegt jedoch im Ermessen des Sportleiters, ob und wann es einen Ruhetag für die PilotInnen und RückholerInnen geben kann.
Am Sonntagmorgen war es für Bernd Schmid nicht einfach, eine dem Wetter gut angepasste Streckenführung als Aufgabe zu finden. Am Himmel über der Ostalb gab es trügerische Wolkenentwicklungen. Einfließende feuchte Luftmasse führte zu einer Labilisierung. Gewitterneigung heißt es dann im Wetterbericht für „Fußgänger“. Für Segelflieger bedeutet das, die Wolken können sich ausbreiten. Die Sonneneinstrahlung wird erst einmal gestört. Die Thermikentwicklung unterbrochen. Durch die Luftfeuchtigkeit kann es aber auch Schauer oder Gewitter geben. Deshalb hat Bernd Schmid die Strecken für beide Klassen an diesem Sonntag, dem siebten Wertungstag in Folge, nicht so weit in den Südwesten der Alb gelegt.
5.Wertungstag
Gutes Segelflugwetter an bereits fünf Tagen in Folge. Die PilotInnen zeigen erneut beste Leistungen und fliegerisches Können. Sportleiter Bernd Schmid zollt allen TeilnehmerInnen hohen Respekt. Schon ganz viele der Junioren haben bereits ein sehr hohes Leistungsniveau. Sie könnten trotz ihres Alters bereits problemlos an Meisterschaften der Senioren ganz vorne mit dabei sein. Allerdings muss er auch an diejenigen denken, für die es einer der ersten Segelflugwettbewerbe überhaupt ist. Ebenso ist das Leistungsspektrum der Flugzeugtypen, gerade in der Clubklasse, breit gefächert. Das geht von der ASW 15, einer Konstruktion die aus den späten 1960-er-Jahren ist, über die LS-4 bis zu Wölbklappen-Segelflugzeugen wie der ASW-20. Der Index, wie der Leistungsfaktor der Flugzeuge bezeichnet wird, wird in die Wertung berücksichtigt. Die Aufgaben, welche geflogen werden müssen, sind aber dieselben. Für Bernd Schmid, der als Sportleiter bereits am frühen Morgen an den Tagesaufgaben feilt, ist es eine Herausforderung. Schließlich möchte er, dass möglichst viele PilotInnen Abends auch wieder erfolgreich zum Flugplatz nach Elchingen zurückkommen.
Die anspruchsvolle Wetterlage, mit sich spät entwickelnder Quellbewölkung, hohen Temperaturen und wechselnden Windrichtungen, führt dazu, dass viele PilotInnen vor dem Abflug pokern. Denn der Zeitpunkt des Abfluges kann von den PilotInnen frei gewählt werden. Rechnet man mit einer Verschlechterung, fliegen die meisten PilotInnen sofort oder früher los. Ist jedoch mit einer Wetterverbesserung im Laufe des Tages zu rechnen, kann der Abflug schon ein Taktikspiel werden. Klar ist, wer früh abfliegt, fliegt allein. Während ein*e PilotIn, welche später abfliegt, die vor ihm Fliegenden als "Marker" für Aufwinde benutzen kann und so entsprechend bessere Chancen auf einen höheren Schnitt hat. Es ist also Taktieren, wann das Wetterfenster für die Strecke am besten ist, und damit hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten erzielt werden können. Deshalb kann man am Vormittag über dem Härtsfeld viele Segelflugzeuge vom Boden betrachten die gemeinsam in der Thermik kreisen. Für den Abflug werden in jeder Klasse Abfluglinien definiert, die von jeder Klasse in Kursrichtung überflogen werden.
Sportleiter Bernd Schmid freut sich über die guten Ergebnisse der PilotInnen.
„Das Wetter ist uns gnädig. Es ermöglichte herausragende Schnittgeschwindigkeiten in beiden Wettbewerbsklassen. Nicht nur wir von der Wettbewerbsleitung freuen uns. Ich glaube, alle PilotInnen sind mit dem Wertungstag sehr zufrieden!“
In der Clubklasse wurde eine Racing Task ausgeschrieben. Dabei müssen die Teilnehmer*innen mit der größtmöglichen Geschwindigkeit eine durch festgelegte Wendepunkte definierte Strecke fliegen.
Von Elchingen entlang der Schwäbischen Alb nach Südwesten bis zum Plettenberg. Zweite Wende war Neuhausen ob Eck, südlich von Tuttlingen. Dann führte die Strecke hinein nach Oberschwaben bis nach Biberach an der Riß. Über Ehingen an der Donau ging es dann wieder zurück nach Elchingen. Eine Gesamtstrecke von 293,4 Kilometern.
Die Standardklasse hatte am fünften Wertungstag einen AAT (Assigned Area Task) zu fliegen. Von Elchingen zum Kirnbergsee, zwischen Donaueschingen und Titisee- Neustadt. Von dort ging es wieder zurück über die Schwäbische- und Fränkische Alb. Der zweite und letzte Wendpunkt war Eichstätt im Altmühltal. Von dort ging es wieder zurück nach Elchingen. Eine mittlere Streckenlänge von 465,4 Kilometern, welche die Teilnehmer*innen bis auf 614,7 Kilometer ausdehnen konnten.
Auf dem letzten Schenkel von Eichstätt zurück nach Elchingen mussten viele PilotInnen kämpfen. Schwächer werdende Thermik und die damit abbauenden Wolken forderten das Letzte der TeilnehmerInnen. Für einige reichte es nicht mehr, sie mussten Außenlanden. Einige haben sich aus niedrigster Höhe förmlich „ausgegraben“. Davor haben sie ihren Wasserballast schon abgelassen. Auch der Aalener Paul Schwarz war schon kurz vor einer Außenlandung, als er in 180 Meter über Grund doch noch einen Aufwind fand, der ihn dann rettete. Erneut ist er wieder sehr gut im ersten Drittel des Teilnehmerfeldes mitgeflogen.
„Ich habe eigentlich nur an zwei Stellen taktische Fehler gemacht. Schade, dass ich zum Schluss mein Wasser ablassen musste. Aber in so niedriger Höhe, kurz vor einer drohenden Außenlandung geht es eben nicht anders. Sonst wäre ich mit der LS-8 nie und nimmer wieder hochgekommen!“
Bei geringen Steigwerten von unter einem Meter pro Sekunde ist die Flächenbelastung einfach zu hoch, damit der Segler noch steigen kann. Wie für alle PilotInnen im oberen Mittelfeld auch, war es für Paul Schwarz einfach nur wichtig nicht außenzulanden und heimzukommen. So erreichte er den 16. Tagesplatz mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 87,02 km/h. Er flog bei der AAT 408 Kilometer.
Tages- Erster wurde Max Maslak (Bonn; NRW) mit 104,2 Kilometer pro Stunde. Zweiter wurde Eric Schneider aus Hammelburg (Hessen). Dritter wurde der Franzose Philippe Lata vom Aeroclub d`Issoudun.
In der Gesamtwertung führt weiterhin Max Maslak aus Bonn (NRW) vor Eric Schneider aus Hammelburg (Hessen). Dritter bleibt weiterhin Nils Schlautmann aus Schwandorf (Bayern). Marius Stelzer (Krefeld) ist Außengelandet und deshalb auf den fünften Platz abgerutscht. Gesamtwertung auf Platz sechs liegt Paul Schwarz aus Aalen.
Erneut haben einige PilotInnen in der Standardklasse wieder Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 100km/h geflogen. Trotzdem war dieser fünfte Wertungstag nicht ganz so schnell wie der Vortag.
Das Teilnehmerfeld der Clubklasse entzerrt sich an der Spitze so langsam. Es führt Gerrit Neugebauer aus Esslingen mit 4299 Punkten. Zweiter ist jetzt John Bartels aus Königsdorf (Bayern) mit 4166 Punkten. Dritter ist Nils Zitzelsberger aus Karlsruhe mit 4111 Punkten. Jens Kammerer (Bruchsal; BW) hat als vierter mit 3910 Punkten einen größeren Abstand.
Sportleiter Bernd Schmid:
„Was die PilotInnen in der Clubklasse leisten ist einfach grandios. Alle sind unter 25 Jahre, haben das Segelfliegen in Vereinen gelernt. Wie die sich hier präsentieren - höchster Respekt."
Die Flugzeuge der Clubklasse fliegen ohne Wasserballast. Deshalb sind sie nicht so schnell wie die der Standardklasse unterwegs. Im Schnitt waren sie mit 90km/h etwa 10 Kilometer pro Stunde langsamer.
Die Tageswertung in der Clubklasse:
Erster, Gerrit Neugebauer (Esslingen; Baden-Württemberg) zweiten Platz erreichte John Bartels aus Königsdorf und Dritter wurde Nils Heck aus Köln (NRW).
4.Wertungstag
Der vierte Wertungstag bei den Deutschen Junioren Meisterschaften in Elchingen hatte es in sich. Früh einsetzende Quellbewölkung, deutlich weniger Wind und hohe Basishöhen sorgten für perfekte Flugbedingungen und spannende Wettkampfsituationen. Von Hammerwetter sprechen die SegelfliegerInnen, wenn es Steigwerte von 3 Meter pro Sekunde und mehr gibt. Dazu gute Basishöhen. Über der Schwäbischen Alb sind das dann schon mal 2400 Meter und mehr über dem Meeresspiegel. Dazu Wolkenaufreihungen genau auf dem Kurs. Wolkenstraßen. Dann schlägt das Herz der SegelfliegerInnen höher.
Schon vier Tage in Folge konnte bei dieser DM der Segelflugjunioren geflogen werden. Allein das ist schon mal sehr gut. Für die Stimmung der Piloten und generell auch für die Wertung. Denn drei Wertungstage müssen bei einem Segelflug-Wettbewerb geflogen werden, damit ein Deutscher Meister gekürt werden kann. Das ist wichtig, denn es geht hier ja auch um die Qualifikation zu einer EM oder gar WM. Die Deutschen Meister in den beiden Klassen, die in Elchingen mitfliegen, werden also auf jeden Fall würdige Titelträger sein.
Sportleiter Bernd Schmid freut sich über die guten Ergebnisse der PilotInnen.
„Das Wetter war uns gnädig. Es ermöglichte herausragende Schnittgeschwindigkeiten in beiden Wettbewerbsklassen. Nicht nur wir von der Wettbewerbsleitung haben uns gefreut. Ich glaube alle PilotInnen waren mit dem Wertungstag sehr zufrieden!“
In beiden Klassen wurden Racing Tasks ausgeschrieben. Dabei müssen die TeilnehmerInnen mit der größtmöglichen Geschwindigkeit eine durch festgelegte Wendepunkte definierte Strecke fliegen.
Interessant war an diesem Tag die Tatsache, wie lange die Piloten teilweise vor ihrem Abflug in Elchingen taktiert haben. Es gilt das bestmögliche Wetterfenster für die Strecke abzuschätzen, um dann auch besonders schnell die Aufgabe fliegen zu können. Während einige Piloten schon an ihrem jeweiligen ersten Wendepunkt waren, sind die Schnellsten um Titelfavorit Max Maslak noch nicht einmal abgeflogen. Ihre Wahl der Taktik sollte ihnen recht geben. Wenngleich Max Maslak auch selbstkritisch anmerkte:
„Ursprünglich wollten wir noch später abfliegen. So gegen 14.30 Uhr hatten wir eigentlich geplant. Doch als wir gesehen haben, wie schnell hohe Wolkenfelder von Nordosten aus zu uns zogen, sind wir dann früher los!“
Hohe Schleierwolken haben die Sonneneinstrahlung spürbar abgeschwächt.
„Der erste Schenkel bis zum ersten Wendepunkt lieg sehr gut. Da ging vieles nur im Geradeausflug!“
Kreisen in der Thermik kostet viel Zeit, weil sich da dann das Segelflugzeug nur auf der Stelle bewegt und keine Strecke zurücklegt. Das verringert die Durchschnittsgeschwindigkeit.
„Im Endanflug haben wir dann wieder etwas Zeit verloren. Die Abschirmung, also die hohen Wolkenfelder, die von Nordosten her nach Baden-Württemberg reingezogen sind, haben uns dann doch früher als erwartet erreicht!“
Dennoch konnten die drei Führenden in der Standardklasse mit diesem Wertungstag zufrieden sein. Die Standardklasse hatte ein Vieleck als Aufgaben; mit einer Streckenlänge von 354,8 Kilometer. Von Elchingen ging es zunächst entlang der nördlichen Albkante bis nach Albstadt. Von dort mussten die Teilnehmer den Sprung in den Schwarzwald fliegen. Der zweite Wendepunkt war Freudenstadt. Von dort ging es nach Südosten nach Neuhausen ob Eck. Über die Schwäbische Alb ging es wieder zurück nach Elchingen.
Die Schnellsten haben Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 120 km/h erreicht. Die Tagessieger wurden:
- Felix Herold aus Ottobrunn bei München von der Fliegergruppe Bölkow (Bayern) mit 123, km/h.
- Eric Schneider aus Hammelburg, Hessen, 122,4 km/h.
- Jan Schulz aus Isny im Allgäu (Baden- Württemberg) 122,3 km/h.
Den vierten Tagesplatz erreichte, der erneut tapfer und taktisch diszipliniert fliegende Paul Schwarz vom Luftsportring Aalen. In der Gesamtwertung führt weiterhin Max Maslak aus Bonn (NRW) vor Marius Stelzer (Krefeld) und dritter ist Nils Schlautmann aus Schwandorf (Bayern). In der Gesamtwertung auf Platz 6 liegt Paul Schwarz.
Sogar die Clubklasse erreichte Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 100km/h. Denn endlich gab es Quellwolken genau entlang der Streckenführung. So konnten die PilotInnen unter den Wolkenstraßen entlangfliegen. Mit einem großen Anteil an Geradeausflug und wenig Kreisen. Ein echter Racingtag, aber auch ein Tag zum Genießen. Zur großen Freude der Wettbewerbs PilotInnen. Das Teilnehmerfeld der Clubklasse liegt sehr eng beisammen. Sportleiter Bernd Schmid:
„Ich glaube, dass ich fast ein wenig zu klein ausgeschrieben habe."
Die Führenden in der Clubklasse Gesamtwertung haben es an diesem vierten Wertungstag nicht aufs Treppchen geschafft.
Die Flugzeuge der Clubklasse fliegen ohne Wasserballast. So sieht es das Reglement vor. Deshalb können sie nicht ganz so schnell fliegen. Aber Lukas Brune aus Ravensburg (NRW) war mit 113,8 km/h dennoch enorm schnell unterwegs. Die Clubklasse hatte als Aufgabe einen Dreiecksflug von Elchingen nach Sulgen, bei Schramberg (Schwarzwald). Der zweite Wendepunkt lag dann wieder auf der Schwäbischen Alb in Zwiefalten. Von dort führte der Kurs wieder zurück auf die Ostalb nach Elchingen. Der Tagesssieger Lukas Brune war mit der Aufgabe sehr zufrieden:
„Einfach nur Speed machen, gezielt die Wolken anfliegen und jeden möglich Aufwind mitnehmen. So eine richtige Taktik habe ich mir gar nicht vorgenommen; einfach schnell sein!“
Die Tageswertung in der Clubklasse:
Erster, Lukas Brune aus Ravensburg. Den zweiten Platz erreichte Eva Senne aus Sindelfingen und Dritter wurde Lukas Dinger aus Ettenheim bei Lahr.
In der Gesamtwertung führt weiterhin Nils Zitzelsberger aus Karlsruhe, gefolgt von Gerrit Neugebauer aus Esslingen. Dritter ist Noah Lichter aus Berlin.
Vier Wertungstage am Stück und es sieht immer noch nicht nach einer signifikanten Wetterverschlechterung aus. Der Flugplatz Aalen-Elchingen und die Ostalb machen ihrem Ruf als sehr gutes Segelflugrevier alle Ehre. Die Stimmung bei den Teams mit rund 300 Gästen auf dem Härtsfeld könnte besser nicht sein. Die Region, die Menschen und der Luftsportring Aalen präsentieren sich als guter Gastgeber.
3.Wertungstag
Der Luftsportring Lokalmatador Paul Schwarz kämpft tapfer und fliegt sich ganz langsam in Richtung Top-Five. Der dritte Wertungstag bei den Deutschen Junioren Segelflugmeisterschaften hatte es in sich. Die vorhergesagten guten Steigwerte, welche Sportleiter Bernd Schmid beim morgendlichen Briefing prognostiziert hat, sind tatsächlich eingetreten. Aber ein sehr strammer Ostwind mit bis zu 50 Kilometer pro Stunde hat vor allem die zu fliegenden Gegenwindschenkel zu einem richtigen Kampf für die Teilnehmenden werden lassen. Teilweise waren die Abstände zwischen den Aufwinden sehr groß. Wer tief runterfliegen musste, also das Höhenband in welchem normalerweise die SegelfliegerInnen unterwegs sind nach unten verlässt, fand oft nur zerrissene Thermik.
Der dritte Wertungstag hatte für die Standardklasse folgende Aufgabe zu fliegen. Eine Racing Task von Elchingen aus Richtung Südwesten auf der Alb zum Plettenberg zwischen Balingen und Rottweil. Von dort ging es weiter nach Geisingen an der Donau. Ab diesem Wendepunkt ging es gegen den kräftigen Ostwind. Zuerst nach Sigmaringen, dann weiter quer über die gesamte Albhochfläche bis nach Harburg in Bayerisch Schwaben. Mit Rückenwind ging es dann die letzten Kilometer zurück nach Elchingen.
Topfavorit Max Maslak (Bonn, NRW), der auch an diesem dritten Wertungstag ganz vorne mitgeflogen ist, brachte es auf den Punkt:
„Die Aufgabe war echt schwer, aber immerhin, waren wir zu acht, die es geschafft haben. Wir mussten einfach alles mitnehmen, was an Steigen auf der Strecke lag. Erst im Endanflug, als wir die Höhe nicht mehr gebraucht haben, waren dann plötzlich gute Steigwerte auf dem Kurs!“
Die zu fliegende Gesamtstrecke belief sich auf 357,92 km. Tagessieger in der Standardklasse wurde Jan Ole Gödeke mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 77,15 km/h. Wegen der langen Gegenwindschenkel bei Windgeschwindigkeiten von teilweise über 50km/h war diese entsprechend niedrig. Mit seinem Discus 2b brauchte er dafür insgesamt 4 Stunden und 38 Minuten. Zweiter wurde Nuno Ferreira aus Bad Nauheim (Hessen) mit einem Durchschnitt von 71,37 km/h. Der Dritte Marc Möller (Riedelbach; Hessen) flog die Strecke mit 68,26 km/h.
Nur 8 Piloten schafften es in der Standardklasse wieder zurück nach Elchingen und damit die Tagesaufgabe. Einer davon war Paul Schwarz vom LSR Aalen. Der aus Kirchheim am Ries stammende Junior war gleich mehrmals nur noch zweihundert Meter über Grund. Für diese 8 Piloten in der Standardklasse waren das an diesem dritten Wertungstag richtige „Big Points“. Auch für Paul Schwarz (LSR Aalen). Er errang so den 8. Tagesplatz und verbesserte sich dadurch auf den sechsten Gesamtplatz.
In der Gesamtwertung führt weiterhin Max Maslak aus Bonn (NRW) vor Marius Stelzer (Krefeld; NRW). Dritter ist Nick Schäfer aus Markdorf bei Friedrichshafen (BW).
Rund um den Flugplatz Gerstetten haben die meisten ihren Wasserballast abgelassen, einige Piloten sind in der Region auch gelandet!
„Aber die Sicht war schön, wir haben den Bodensee und die Wolken über den Alpen gesehen!“
Die Flugzeuge der Clubklasse fliegen ohne Wasserballast. So sieht es das Reglement vor. Der Favorit in der Clubklasse Gerrit Neugebauer war mit der Aufgabe sehr zufrieden.
„Wir hatten nur eine kurze Durststrecke bis zu ein paar Wolken, die uns Aufwinde angezeigt haben. Dann war es echt cool zu fliegen. Da wir eine Area Task (AAT) zu fliegen hatten, mussten wir unsere Wendepunkte eigentlich nur taktisch klug in die Zylinder legen. Und dann den Endanflug so legen, dass der Wind möglichst nicht von vorne kommt!“
Sportleiter Bernd Schmid hat die Aufgabe der Clubklasse bewusst so gelegt, dass der Wind mehr von der Seite kommt, statt von vorne.
„Im Nachhinein ist man immer schlauer. Die Wettermodelle haben weniger Wind vorhergesagt. Im Laufe des Tages wurde die Thermik auf dem Abschnitt dann auch etwas schlechter als prognostiziert!“
Wenn bei schwacher Thermik mehrere Flugzeuge im gleichen Aufwind kreisen, können sie in der Regel nicht so effektiv das Steigen ausnutzen. Zentrieren nennen das die Piloten. Solche Faktoren machen den Leistungssegelflug sehr komplex und beschert den Teilnehmern sehr anspruchsvolle Flugbedingungen.
Tagessieger in der Clubklasse wurde David Neumann aus Amberg (Bayern), Zweiter Florian Kraja aus Wuppertal, (NRW) und auf dem dritten Platz landete Gerrit Neugebauer aus Esslingen( Baden-Württemberg) Die Clubklasse hat eine AAT (Assigned Area Aufgabe) zu fliegen, bei der es statt der fest vorgegebenen Wendepunkte Wendegebiete gibt. Von Elchingen ging es zuerst gegen den Wind nach Kehlheim an der Donau. Nann nach Schillingsfürst (Franken) in der Nähe von Rothenburg ob der Tauber. Von dort wieder mit dem Wind von der Seite nach Elchingen zur Ziellinie.
In beiden Klasse mussten an diesem dritten Wertungstag insgesamt 25 Piloten Außenlanden. „zu den Kühen“- wie es die französischen Teilnehmer formulierten. Die Hochdruckwetterlage in Süddeutschland schwächt sich zwar etwas ab, dennoch werden in den kommenden Tagen sicher noch weitere Wertungsflüge stattfinden.
2.Wertungstag
Sportleiter Bernd Schmid vom LSR Aalen ist nach dem zweiten Wertungstag zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Deutschen Juniorenmeisterschaften. Das Flugwetter ist besser als erwartet und vorhergesagt. Er entscheidet morgens, welche Aufgaben die PilotInnen der beiden Klassen zu fliegen haben. Erneut gab es nur 6 Außenlandungen.
„Zugegeben, das Tasksetting war herausfordernd in den Nordwesten des Wettbewerbsraums gelegt. Aber die SegelfliegerInnen haben ihre Aufgaben gut bewältigt!“
Die Standardklasse musste eine AAT fliegen: Von Aalen nach Mudau im Odenwald. Dann quer durch das Hohenloher Land Richtung Nordosten an den Main. Biebelried bei Würzburg war der zweite Wendepunkt. Von dort ging es parallel zur Autobahn A 7 wieder nach Süden zum Ziel nach Elchingen. Gesamt: min. 212,70 km; max. 373,59 km (290,82 km)
Während es über der Schwäbischen Alb beste Cumulus-Bewölkung gab, Hammerwetter, wie es die Segelflieger sagen, mit besten Steigwerten, war der Himmel nördlich der Schwäbischen Alb wolkenfrei. Der Führende, Max Maslak, wäre vermutlich lieber mit Höchstgeschwindigkeit unter Wolkenstraßen entlang geflogen. Er haderte etwas mit der Strecke. Der Pulk folgte ihm in der Blauthermik.
„Man hätte auch die Tagesaufgabe im guten Wetter fliegen können. Besonders in der Region am Main um Würzburg herum war es schwierig, gute Thermik zu finden. Hier ist das Gelände flach, mit spärlichen Auslösepunkten für Thermik."
Der Schnellste und damit Tagessieger wurde Nick Schäfer auf einem Discus 2 (Mardorf; Baden-Württemberg). Zweiter wurde Max Maslak auf einer LS 8 neo (Bon; NRW) und auf dem dritten Tagesplatz landete Marius Stelzer mit einem Discus 2 (Grefrath; NRW)
Die Gesamtwertung der Standardklasse nach dem zweiten Wertungstag: Max Maslak aus Bonn (NRW) führt das Teilnehmerfeld an. Marius Stelzer aus Grefrath (NRW) liegt auf Platz 2. Dritter ist Nick Schäfer, auf Discus 2b aus Markdorf bei Friedrichshafen (Baden-Württemberg).
Auch der Aalener Paul Schwarz ist mit der LS-8 des Luftsportrings sehr früh abgeflogen. Seine Taktik, sicher und defensiv fliegen.
„In der Blauthermik piano vorausfliegen, aber unter den Wolken dann mit Vollgas!“
Nicht selten erreichen die Maschinen der Standardklasse dann Geschwindigkeiten von fast 200 km/h. Der Plan ging für Paul Schwarz auf. Er ist in der Tageswertung auf Platz 6 gelandet. Im Gesamtklassement liegt er nach dem zweiten Wertungstag nun auf Platz 8.
Die Clubklasse hatte folgende Tagesaufgabe: Von Aalen-Elchingen aus nach Möckmühl im Hohenloher Land. Weiter Richtung Uffenheim. Der dritte Wendepunkt für die PilotInnen der Clubklasse war der Hesselberg, ebenfalls im Fränkischen. Von dort zurück auf das Härtsfeld nach Elchingen. Gesamtstreckenlänge: 230,20 km.
Der Schnellste und damit Tagessieger wurde David Neumann auf einer ASW 24 WL (Amberg; Bayern). Zweiter wurde Florian Kraja auf einer LS 7 (Wuppertal; NRW) und auf dem dritten Tagesplatz landete Gerrit Neugebauer mit seiner LS-4 (Esslingen; BW). Neugebauer war überrascht, wie gut sich das Wetter im Tagesverlauf entwickelt hat.
„So schlecht war es nicht. Wichtig war, sich dem Wetter zum richtigen Zeitpunkt anzupassen!“
In der Gesamtwertung liegt Gerrit Neugebauer aus Esslingen bei Stuttgart (BW) auf Rang 1. Zweiter ist Nils Zitzelsberger mit einem Discus b von der LSG Rheinstetten Karlsruhe (BW). Dritter ist Nils Heck von den Kölner Segelfliegern mit einer LS 4b.
Das sommerliche Wetter mit hohen Temperaturen, wenig Wolken und einem kräftigen Ostwind wird auch in den kommenden Tagen vorherrschen. Es werden spannende Wertungsflüge erwartet.
1.Wertungstag
Lokalmatador Paul Schwarz kämpft tapfer mit der Blauthermik. Der erste Wertungstag beschert den Teilnehmern sehr anspruchsvolle Flugbedingungen. Hohe Temperaturen bei keiner einzigen Wolke am Himmel. Erbarmungslos sticht die Sonne den ganzen Tag auf die Pilotenkanzel. Unter den Cumuluswolken finden normalerweise die Segelflieger nicht nur gute Aufwinde, sondern auch Schatten und etwas Abkühlung. Das gab es am ersten Wertungstag nicht. Jeder Pilot, der bei solchen Wetterbedingungen fliegt, nimmt mehrere Liter Getränke in Trinkbeuteln mit. Dazu Obst oder Zwieback. Sonnenschutz ist ein absolutes MUSS. SegelfliegerInnen tragen deshalb auch traditionell die bekannten sogenannten „Thermikhüte“. Base Caps mit ihrem großen Schild würden sie beim Kreisen in der Thermik nur behindern. Solche Thermikhüte werden mit den Initialen der Piloten versehen. Viele PilotInnen verwenden so einen Hut nicht selten ein ganzes Fliegerleben lang.
Beim morgendlichen Briefing hat Sportleiter Bernd Schmid ausdrücklich auf diese äußeren Bedingungen hingewiesen. Wenn an diesem ersten Wertungstag ein Aufwind gefunden wurde, waren die Steigwerte erstaunlich gut. Zwischen drei und vier Meter pro Sekunde ging es dann hoch in der Thermik. Flughöhen bis 2500 Meter über dem Meeresspiegel wurden dabei erreicht. Spannend wurde es dann ab 16:00. Die ersten Außenlandungen wurden gemeldet.
Die Standard-Klasse musste nach Nittendorf bei Regensburg fliegen. Der zweite Wendepunkt war Bergbronn. Von dort ging es über Wemding am Ostrand des Nördlinger Ries wieder zurück nach Elchingen. Gesamtflugstrecke 327 Kilometer. Diese Klasse hatte eine Racing Task als Aufgabe. Dabei geht es darum, eine festgelegte Strecke in einer möglichst geringen Zeit zu fliegen. Dazu wird vom Veranstalter des Wettbewerbes eine entsprechende Aufgabe pro Wertungsklasse ausgegeben. Grundsätzlich gibt es dabei keine feste Anzahl an Wendepunkten, jedoch werden meist mindestens 2 oder 3 verwendet.
Einer der Topfavoriten, Max Maslak aus Bonn (NRW), mit einer LS-8 neo hat gut taktiert und ist erst spät abgeflogen. Während der Pulk die ersten 60 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h unterwegs war, ist er da schon mit rund 120 km/h Durchschnitts-geschwindigkeit unterwegs gewesen. Insgesamt flog er die Strecke mit einem sensationell schnellen Schnitt von 107,15 km/h, dicht gefolgt von Marius Stelzer (Krefeld) auf einem Discus 2. Der flog die Racing Task mit 106,7 km/h. Dritter wurde Nils Schlautmann (Schwandorf, Bayern) auf einer LS 8. Er flog im Schnitt 95,13 km/h. Der Aalener Paul Schwarz ist sehr gut im Mittelfeld der Standardklasse mitgeflogen und erreichte den 15. Platz von 30 Teilnehmern.
Die Clubklasse hatte eine AAT als erste Tages-Aufgabe: Eine Flugstrecke von Elchingen aus nach Veringenstadt bei Sigmaringen, weiter nach Sollnhofen als zweiten Wendepunkt und wieder zurück nach Elchingen. Minimal 198,18 km, Maximal 397,02 km, im Mittel 297 km; die Aufgabenzeit: 4 Stunden. Bei einer AAT geht es darum, eine möglichst große Strecke in einer festgelegten Zeit zu fliegen. Um die anzufliegenden Wendpunkte herum gibt es kreisförmige Sektoren. Diese sogenannten Wendesektoren habe einen vorgegebenen Radius und müssen zumindest angeschnitten werden. Es bleibt dabei den PilotInnen selbst überlassen, wie weit sie in die entsprechenden Sektoren einfliegen. Die meisten Punkte gibt es dabei für die Einhaltung der vorgegebenen Zeit in Verbindung mit der weitesten Strecke. Es ist also eine taktische Flugaufgabe. Der Pilot muss in Abhängigkeit von Wind und Aufwinden entscheiden, wann und wo er innerhalb dieser Sektoren umdreht, um zum nächsten Wendepunkt weiterzufliegen. Bei solchen Tagesaufgaben ist der Pilot maximal gefordert. Die ersten Tagessieger sind daher in der Clubklasse auch die, welche zum erweiterten Favoritenkreis gehören.
Erster in der Clubklasse wurde Gerrit Neugebauer mit einer LS 4 aus Esslingen (BW), der mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 86,75 km/h eine Strecke von 354,09 km flog. Auf Platz zwei landete Nils Zitzelsberger auf Discus b aus Langenselbold (Hessen) mit 88,21 km/h. Er flog 359,20 km. Dritter wurde Nils Heck (Köln) mit einer LS 4b mit 86,27 km/h, 350,46 km. Der Tagessieger Gerrit Neugebauer resümiert den Tag wie folgt:
„Der Tag war gut, um in den Wettbewerb hineinzukommen. Wichtig ist bei solchen Wetterbedingungen oben zu bleiben, nicht zu tief runterzufliegen. Aber auch im richtigen Moment die passende Flugtaktik anzuwenden. Wann fliege ich schneller, wann reduziere ich?“
Gegen 17:10 Uhr sind dann die ersten Flugzeuge der Clubklasse in Elchingen gelandet. Sportleiter Bernd Schmid hat es in seiner Analyse zum ersten Wertungstag treffend formuliert:
„Es war trotz der Blauthermik ohne Wolken ein ausgesprochen starker erster Wertungstag. Wir hatten eine niedrige Außenlandequote. Normalerweise geht die Wettbewerbsleitung von einer Quote 80/20 aus. Die haben wir mit nur 6 Außenlandungen mehr als erfüllt. Das Wetter machte es möglich. Es war ein sehr langer Wertungstag. Das Thermikende war erst nach 19.00 Uhr. So hatten auch die langsameren PilotInnen noch eine Chance, Elchingen wieder zu erreichen.“
Wie die meisten Piloten hat es Max Maslak nach der Landung so gesehen:
„Der erste Wertungstag lief für mich richtig gut, noch nie habe ich so einen guten Segelflugtag bei Blauthermik erlebt. Mit Steigwerten bis zu 4 Meter pro Sekunde und Basishöhen weit über 2200 Meter über N.N. Beim Rückflug nach Elchingen war es im Nördlinger Ries nochmal anspruchsvoll. Hier mussten wir vorsichtiger fliegen, um nicht auf den letzten Kilometern vor dem Ziel außenlanden zu müssen.“
Trainingstage
Bei schönstem, sommerlichem Wetter konnten die Teilnehmer in den vergangenen Tagen schon viele Übungsflüge absolvieren. Jedes Segelflugzeug wurde vor den Wettbewerbsflügen eines technischen Checks unterzogen. Dabei wurde es auch gewogen. Denn auch das Fluggewicht, als die maximale Abflugmasse, spielt bei einem Wettbewerb eine entscheidende Rolle. Die Flugzeuge der Standardklasse dürfen im Gegensatz zu denen der Clubklasse mit Wasserballast fliegen. Die dadurch erhöhte Masse kann gerade beim schnellen Geradeausflug zwischen den Aufwinden von einem Vorteil sein, sodass die maximale Gleitzahl bei höherer Geschwindigkeit erreicht wird. So können in der zur Verfügung stehenden Zeit mehr Kilometer zurückgelegt werden. Außerdem werden die schwereren Flügel im schnellen (Gleit-) Flug weniger auf Turbulenzen reagieren. Der Nachteil des Wassers ist, dass das Segelflugzeug schwerer wird, wodurch sich die Überziehgeschwindigkeit erhöht und das Steigen in der Thermik erschwert wird. Die Tanks befinden sich im Flügel. Viele Hochleistungssegelflugzeuge haben zusätzlich zu den Flügeltanks noch einen Hecktank. Der Hecktank befindet sich im Bereich der Seitenruderflosse. Mit "Heckwasser" kann der vorverlagerte Schwerpunkt durch das "Flügelwasser" kompensiert und damit eine optimale Schwerpunktlage eingestellt werden.
Nach zwei erfolgreichen Trainingstagen auf Flugplatz Elchingen sind am Pfingstmontagmorgen die Meisterschaften offiziell eröffnet worden.
Dazu ist der Schirmherr der Meisterschaften, Landrat Dr. Joachim Bläse zur Eröffnung erschienen. Mit fachkundigen Worten zur besonderen Lage des Flugplatzes und den guten thermischen Möglichkeiten hatte er sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit aller 72 Teilnehmer. Er hat dabei besonders die sportliche Stärke des Ostalbkreises, die Zielstrebigkeit der hier lebenden Menschen und die Kraft der Vereine betont. Allen Teilnehmern wünschte er einen guten und sicheren Wettbewerb, besonders aber dem Lokalmatador Paul Schwarz vom LSR Aalen. Der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Neresheim Martin Grupp wünschte den Pilotinnen und Piloten einen fairen Wettkampf. Der Präsident des Deutschen Aeroclubs Claus Cordes und der Präsident des Baden-württembergischen Luftfahrtverbandes Eberhard Lauer haben in ihren Grußworten auf die Stärke der Luftsportjugend abgezielt. Sie sind die Zukunft im Flugsport. 100.00 Luftsportler gibt es derzeit in Deutschland. Ein Viertel davon ist in Baden-Württemberg organisiert. Mit 600 Mitgliedern ist der Luftsportring Aalen der größte Luftsportverein in Baden-Württemberg.
Nach den Ansprachen und Grußworten ist dann Bernd Schmid auf die Bühne getreten. Er ist der Sportleiter bei diesem Wettbewerb und genießt in der Segelflugszene ein hohes Ansehen. Als Sportleiter ist er für die täglichen Aufgaben verantwortlich. Er wird den 72 Teilnehmern in den kommen zwei Wochen morgens beim Briefing die Aufgaben aushändigen. Immer der jeweiligen Wetterlage angepasst.
Die Wetterbedingung sind derzeit sehr anspruchsvoll für die Segelflug-PilotInnen. Während sich Freibadbesucher über den blauen Himmel und die hohen Temperaturen freuen, sind Warmluft und fehlende Quellwolken für Streckensegelflieger eine Herausforderung. Normalerweise zeigen Wolken die Aufwinde an. Sie können gezielt angeflogen werden. Doch ohne Bewölkung muss der Piloten genau auf Bodenmerkmale achten, die Auslösepunkte für Thermik sein könnten. Steinbrücke, Waldlichtungen, oder Industriegebiete heizen sich bei Sonneneinstrahlung stärker auf als grüne Felder oder Wälder. Aus über 1000 Meter Höhe ist es nicht leicht, solche Stellen genau zu treffen. Das könnte für den Aalener Lokalmatador Paul Schwarz eine Chance sein. Der aus Kirchheim am Ries stammende Pilot ist inzwischen eine feste Größe im D-Kader, der Juniorenauswahl des BWLV.