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LSR Aalen ist Deutscher Meister

Der LSR Aalen kürt sich bereits zwei Runden vor Schluss zum Deutschen Meister. Wir haben nachgefragt wie die Ligasaison in Aalen verlaufen ist.
LSR Aalen ist Deutscher Meister

Mit dem Sieg in Runde eins setzte man sich gleich zu Beginn an die Spitze, und sollte diese, bis auf einen kleinen Ausrutscher in Runde drei auch nicht mehr abgeben. Jetzt, zwei Runden vor Schluss, steht der LSR Aalen als Deutscher Meister fest.

Wir erreichen Bernd Schmid vom LSR Aalen in Fuentemilanos, kurz nach der Landung mit seinem Arcus M. Der Vorsprung des LSR ist so groß und der Kader an guten Piloten so breit, dass der Titel auch ohne wichtige Piloten an den letzten Wochenenden nicht mehr in Gefahr gerät.

Hallo Bernd, herzlichen Glückwunsch an dich und den ganzen Verein zum vorzeitigen Titelgewinn.

Vielen Dank! Es war eine tolle Saison und wir freuen uns sehr, am Ende oben zu stehen.

Wie habt ihr das Jahr wahrgenommen?

Die Motivation war unglaublich hoch. Alle finden, dass mit der DMSt-Bundesliga was richtig Tolles entwickelt wurde und haben total Bock. Auch die Leute, bei denen sich in den Jahren zuvor eine gewisse Müdigkeit für das reine Geschwindigkeitsfliegen eingestellt hatte, sind jetzt voll an Bord.

Die Junioren bei uns melden richtig viel an und fliegen großflächig, und auch die Leute, die Vereinsflugzeuge nutzen, können einen Beitrag leisten.

Ihr habt euch schnell in der Spitze festgesetzt.

Wenn man mal vorne ist, ist man auch motiviert, das zu halten. Alle haben dann gesagt: Wir müssen die Spitze verteidigen. Wir lassen uns nicht paar Runden vor Schluss die Butter vom Brot nehmen, wie das im letzten Jahr passiert ist.

Wie organisiert ihr euch?

Wir haben eine große WhatsApp-Gruppe, in der Markus Frank und ich Wetterinformationen hineinschreiben und Streckenvorschläge mache. Mindestens sechs Leute sind dann immer am Start und fliegen. Aber Motivation verbreiten auch viele andere, wie Steffen Schwarzer und Erwin Ziegler.

Sind die Rollen für Speed- und Streckepunkte klar verteilt?

Wir haben viele Piloten, die regelmäßig sowohl bei Speed als auch in der Strecke punkten. Aber so Leute wie Roland Rittner mit seinem Ventus cM sagen klar: Für Speed brauche ich nicht antreten, aber bei der Strecke, da kann ich helfen. Oft fliegen wir auch im Team miteinander, um uns zu motivieren.

So jemand wie der Junior Paul Schwarz wäre früher nur Speed geflogen. Paul ist auch immer flott und fliegt die Alb-Konvergenz wie kein anderer. Aber dieses Jahr hat er schon mehrmals große Strecken angemeldet und war jedes Mal total begeistert abends.

Paul Schwarz kurz vor dem Ligaflug 

Wie beurteilt ihr das Wetter dieses Jahr?

In der Summe war das Wetter insgesamt auf unserer Seite, auch wenn es die letzten zwei Runden sehr spärlich wurde. Ein paar Mal konnten wir auch den Schweizer Jura nutzen, da haben wir ja mit Markus Frank und Erwin Ziegler richtige Spezialisten. Der ein oder andere ist mit dem Vereins-Duo auch mal mitgeflogen, die Hemmschwelle Sprechfunkverkehr (Basel, Zürich) wird immer kleiner.

Das Material stimmt bei euch aber auch?

Wir haben aktuell vier Ventus 3 in Aalen stehen, und ein fünfter kommt. Dazu die EB 29 R von Markus und viele weitere Eigenstarter. Aber auch Wolfgang Gmeiner liefert mit der ASG 29 ohne Motor ab.

Aber klar, mit dem Discus 2cFES als Vereinsflugzeug, zwei LS 8 und zwei Duo Discus sind wir sehr gut aufgestellt.

Müssen wir uns jetzt auf Verhältnisse wie beim Fußball einstellen, mit euch als Bayern München des Segelflugs?

Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling. Über Titelverteidigung wird man sicher reden und wir werden alles dafür tun. Aber die Konkurrenz schläft nicht, und es wird eine schwierige Aufgabe werden.

Mit wem ist zu rechnen?

Gerade wenn das Wetterglück im Norden ist, werden Burgdorf und Brandenburg auch eine ganz starke Konkurrenz sein.

Unsere lieben Freunde vom Hornberg (FLG Schwäbisch Gmünd) werden natürlich auch wieder motiviert sein. Aber sie sagen auch: So konsequent und stark hätten sie uns nicht eingeschätzt.

Feuerstein hat angedeutet, dass sie ganz oben mitspielen können, aber ihnen fehlt aktuell noch etwas die Mannstärke, für 17 Runden braucht man mehr als fünf oder sechs Piloten. Und wenn das Wetterglück etwas mehr in den Alpen liegt, ist mit den Königsdorfern natürlich auch zu rechnen.

Wie feiert ihr euren Sieg?

Wir warten natürlich noch bis Dienstagmorgen, bis die Wertung offiziell ist. Aber dann werden wir das sicherlich gebührend feiern.

Ein großer Teil der Aalener Ligamannschaft bei der Sportlerehrung letzten Jahres

Ursprünglich hatten wir auch überlegt, am letzten Liga-Wochenende die Piloten aus Schwäbisch Gmünd und vom Feuerstein einzuladen und zusammen zu feiern. Aber der Vorsprung der Gmünder auf den dritten Platz ist ja aktuell nicht so groß, und die müssen die letzten zwei Wochenenden jetzt nochmal Gas geben.r