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Neu: Der WeGlide Coach

Hätte ich zwischen den Aufwinden schneller fliegen sollen? Hätte ich mehr Wasser mitnehmen sollen? Der WeGlide Coach beantwortet diese Fragen nun für dich.
Neu: Der WeGlide Coach
Photo: Adam Woolley

Mit jedem Flug versuchen wir, unseren Flugstil etwas zu verbessern. Wir wollen das Spiel der Natur genauer verstehen und unseren Weg zur richtigen Entscheidung finden.

Heute stellen wir den WeGlide Coach vor. Eine neue Analysefunktion, die deinen Flug scannt und dir Daten und Tipps gibt, was du anders machen solltest. Der Coach besteht aus drei neuen Funktionen:

Geschwindigkeitsanalyse, Gewichtsanalyse und Aufwindanalyse. Sie helfen dir bei drei Fragestellungen:

Wie schnell sollte ich zwischen den Aufwinden fliegen? Wie schwer soll ich fliegen? Wie eng soll ich kurbeln?

Sollfahrttheorie - Kurz und Bündig

Die Sollfarttheorie lehrt uns die optimale Fluggeschwindigkeit zu jedem Zeitpunkt des Fluges. Für jedes Flugzeug, jedes Nettoluftmassensteigen und das erwartete Steigen der nächsten Thermik gibt es eine optimale Vorflug-Geschwindigkeit. Die Theorie hat zwei Grundprinzipien:

  1. Bei sehr guten Aufwinden lohnt es sich, zwischen den Aufwinden schneller zu fliegen. Du kommst tiefer, aber auch früher an und kannst bei starken Aufwinden die Höhe viel schneller wiedergutmachen.
  2. Wenn die Luft steigt, solltest du langsamer fliegen, um mehr Zeit im Steigen zu verbringen. Wenn die Luft sinkt, solltest du schneller fliegen, um weniger Zeit im Sinken zu verbringen.

Selbst Piloten, die nicht genau der Sollfahrttheorie folgen, werden an diesen Grundsätzen festhalten. Wenn sie das nicht tun, wird es ihnen schwerfallen, mit dir mitzuhalten.

Geschwindigkeitsanalyse

WeGlide bietet zahlreiche Statistiken zu deinem Flug. Wie schnell du geflogen bist. Wie viele Versuche du gebraucht hast. Wie groß deine Querneigung beim Kurbeln war. Bisher musstest du diese Zahlen selbst interpretieren. Aber warum lässt du nicht WeGlide die Arbeit machen?

Du musst lediglich das Gewicht deines Flugzeugs eingeben. Mit diesen Informationen werten wir die Polare an jedem Punkt deines Fluges aus, um die Nettoluftbewegung zu berechnen. Anhand der Informationen über den Wind während des Fluges berechnen wir zu jedem Zeitpunkt die Indicated airspeed (IAS).

Werfen wir einen Blick auf die Analyse meines letzten Fluges. Standardmäßig wird der gesamte Flug analysiert. Wir sehen einen Vergleich meiner durchschnittlichen IAS (146 km/h) mit der optimalen Geschwindigkeit (160 km/h), die mit der Sollfahrttheorie unter Verwendung der Polare der LS 10, meines Gewichts von 540 kg und der Nettoluftbewegung berechnet wurde.

Wie du sehen kannst, bin ich zwischen den Aufwinden etwas zu langsam geflogen. Natürlich gibt es viele Fälle, in denen es sinnvoll ist, ein wenig langsamer zu fliegen, als die Sollfahrttheorie Theorie vorgibt. Zum Beispiel, wenn die Wolkenuntergrenze niedrig ist und du dir sehr unsicher über den nächsten Aufwind bist und das Risiko einer Landung minimieren möchtest.

Daher sind die farbigen Bereiche wie folgt definiert:

  • Grün: Von 8 km/h zu langsam bis 4 km/h zu schnell.
  • Gelb: Von 8 km/h zu langsam bis 16 km/h zu langsam und von 4 km/h zu schnell bis 8 km/h zu schnell
  • Rot: Mehr als 16 km/h zu langsam oder mehr als 8 km/h zu schnell.

Die Analyse zeigt, dass ich mich im gelben Bereich befand, also könnte ich beim nächsten Mal versuchen, zwischen den Aufwinden etwas schneller zu fliegen.

Geschwindigkeitsintervalle

Jetzt weiß ich, dass ich zwischen den Aufwinden zu langsam fliege, aber wann genau ich schneller fliegen soll, weiß ich noch nicht. Glücklicherweise zeigt die Geschwindigkeitsanalyse auch die in jedem Geschwindigkeitsintervall verbrachte Zeit (horizontaler Balken) und den optimalen Wert (vertikaler Strich) an.

Auf der linken Seite siehst du MacCready-Werte und daneben die zugehörigen Geschwindigkeiten für das Flugzeug, in diesem Fall eine LS 10 mit 540 kg. Wenn ich zum Beispiel erwarte, dass der nächste Aufwind 2 m/s beträgt, müsste ich in ruhiger Luft 161 km/h fliegen.

Wie du siehst, hatte ich einige gute Aufwinde und sollte mehr Zeit damit verbringen, über 175 km/h zu fliegen. Außerdem verbringe ich zu viel Zeit damit, unter 130 km/h zu fliegen.

Gewichtsanalyse

Zusammen mit der Geschwindigkeitsanalyse führen wir auch die Gewichtsanalyse ein. Da wir die Nettoluftbewegung für jeden Punkt deines Fluges berechnen, simulieren wir auch, wie dein Flug mit einem anderen Gewicht verlaufen wäre. Wir simulieren die Zeit, die du im nächsten Aufwind verloren hättest, wenn du schwerer geflogen wärst und die Zeit, die du im Geradeausflug gewonnen hättest. Daraus berechnen wir das optimale Gewicht für deinen Flug.

Wie du sehen kannst, bin ich mit 540 kg geflogen, was für diese Bedingungen ziemlich nahe am Idealgewicht liegt. Mithilfe dieser Funktion kannst du besser verstehen, wie viel Wasser du unter welchen Bedingungen mitnehmen solltest.

Wähle deinen Bereich

Das Beste an diesen neuen Analysefunktionen? Sie passen sich genau an die unterschiedlichen Intervalle an, die du analysieren möchtest.

Unterschiedliche Wertungen

Wenn du auf die Sprint-Wertung klickst, siehst du die Auswertung der schnellsten zwei Stunden des Fluges. Das Wetter war etwas besser und ich bin zwischen den Aufwinden schneller geflogen als während des gesamten Fluges, aber die optimale Geschwindigkeit war auch deutlich höher.

In der Sprint-Wertung hätte ich fast 2 km/h schneller sein können, wenn ich mit dem optimalen Gewicht von 600 kg geflogen wäre.

Wenn ich also nur für den Sprint optimiere, sollte ich mehr Wasser mitnehmen. Gleichzeitig ist es interessant zu sehen, dass mir diese zusätzlichen 60 Kilogramm nur etwa 2 km/h mehr bringen würden, während eine Fehlentscheidung mich leicht mehr als 10 km/h kosten kann.

Einzelne Schenkel

Du kannst auch einzelne Abschnitte anklicken, die dann analysiert werden. In diesem Fall bezieht sich die Analyse beispielsweise auf den ersten Schenkel der Free-Wertung. Es gab einige hervorragende Linien (durchschnittlich 0,7 m/s netto), aber ich bin etwas zu schnell geflogen.

Du kannst durch die Schenkel gehen und genau nachvollziehen, wo du zu schnell geflogen bist und welche Bedingungen wie viel Wasser erfordern.

Einzelne Gleitflüge

Was aber, wenn ich die genauen Details eines einzelnen Gleitflugs zwischen zwei Aufwinden wissen möchte? Bewege das Flugzeug einfach auf die Gleitphase. Außerdem werden jetzt die Länge des Gleitflugs und die Nettoluftbewegung auf der Karte angezeigt.

Ich habe das Nettosteigen eines Vorfluges oft genutzt, um verschiedene Routen von anderen Personen zu vergleichen. Es funktioniert besser als die Gleitzahl, da die Gleitzahl zunimmt, wenn du langsamer wirst und auch vom Flugzeug abhängt. Anhand des Nettosteigens kannst du vergleichen, wer die bessere Linie gewählt hat und erfährst gleichzeitig, wie gut das Wetter war.

Wenn du einen Flug mit einem durchschnittlichen Nettosteigen von mehr als 1 m/s findest, muss die Luft tatsächlich gebrannt haben.

Aufwindanalyse

Wenn du im Barogramm eine Thermik auswählst, wird diese detaillierter analysiert. Die Aufwindanalyse konzentriert sich auf zwei häufige Fehler: Nicht eng genug zu kreisen und den Aufwind zu spät zu verlassen, wenn das Steigen bereits schwächer geworden ist.

Kreisradius

Wir berechnen den Radius jedes Aufwinds und geben dir einen visuellen Hinweis darauf, ob du eng genug kreist. Basierend auf vielen tausend Thermiken berechnen wir den optimalen Thermikradius abhängig von deiner Höhe.

Zu spät weiterfliegen

Um zu verstehen, ob du einen Aufwind zu spät verlässt, wird jeder Aufwind in fünf gleiche Höhenbereiche unterteilt. Für jeden dieser Bereiche wird das durchschnittliche Steigen dargestellt. Wir ignorieren die ersten und letzten 15 Sekunden, in denen du die Thermik noch zentrierst oder bereits im Begriff bist, sie zu verlassen.

In diesem Beispiel wird das Steigen im oberen Fünftel deutlich schwächer - die Analyse empfiehlt mir, Aufwinde früher zu verlassen. Der Coach gibt auch Hinweise, wenn du immer in eine Richtung kreist oder Aufwinde oft zu spät verlässt.

Wie es funktioniert

Dies war eines der interessantesten und anspruchsvollsten Features, an dem wir im letzten Jahr gearbeitet haben. Wir haben uns viel Zeit genommen, um sicherzustellen, dass wir eine Funktion bauen, die sowohl hübsch anzusehen, als auch besonders informationshaltig ist.

Geschwindigkeitsanalyse

Wie berechnen wir also die optimale Geschwindigkeit, mit der du fliegen solltest? Für kurze Zeiträume deines Fluges (einige Sekunden) berechnen wir deine True Airspeed (TAS) anhand deiner Groundspeed und der Windgeschwindigkeit. Anschließend berechnen wir deine Indicated Airspeed (IAS) aus der TAS. Wir justieren die Polare deines Flugzeugs anhand des von dir eingegebenen Gewichts und werten die Polare anschließend aus, um das Nettosteigen für jedes kleine Intervall zu berechnen.

Wir haben für jeden Punkt deines Fluges einen erwarteten Steigwert (MacCready) berechnet. Dies ist im Wesentlichen der Wert des nächsten Aufwindes, berücksichtigt aber auch einige weitere Thermiken aus der Vergangenheit und Zukunft.

Sobald wir das Nettosteigen und das erwartete Steigen haben, berechnen wir, wie schnell du hättest fliegen sollen. Letztendlich kennen wir also für jeden Punkt deines Fluges deine tatsächliche Geschwindigkeit und die optimale Geschwindigkeit.

Wir berechnen die optimale Vorflug-Geschwindigkeit deines Flugzeugs bei Netto-Null für verschiedene MacCready-Werte (0,5, 1,0, 2,0, 3,0). Dies sind die auf der rechten Seite angezeigten Geschwindigkeitswerte. Um den horizontalen Balken zu berechnen, prüfen wir, wie viel Zeit du in den einzelnen Bereichen verbracht hast. Dann berechnen wir, wie viel Prozent der optimalen Geschwindigkeit in jedem Bereich liegen – das ist der vertikale Balken. Wenn du die Sollfahrttheorie Theorie genau befolgst, stimmen die horizontalen und vertikalen Balken überein.

Gewichtsanalyse

Da wir das Nettosteigen an jedem Punkt deines Fluges kennen, können wir berechnen, wie der Flug verlaufen wäre, wenn du etwas schwerer oder leichter geflogen wärst. Wir gehen davon aus, dass man mit mehr Gewicht etwas schneller fliegt (nur so viel, dass man die gleiche Gleitzahl beibehält). In den Aufwinden erhöhen sich deine Geschwindigkeit und dein Kreisradius wenn du schwerer fliegst, wodurch das Steigen basierend auf unserem internen Thermikmodell abgeschwächt wird.

Wir gehen alle möglichen Gewichte durch und suchen dasjenige heraus, mit dem du am schnellsten gewesen wärst.

Startgewicht Eingeben

Natürlich sind alle diese Analysen nur möglich, wenn wir wissen, mit welchem Gewicht du geflogen bist.

Du kannst das Gewicht direkt beim Hochladen deines Fluges oder im Nachhinein festlegen, indem du auf der Flugseite in der Statusleiste auf das Stiftsymbol klickst.

Bei der Analyse von Flügen ist es sehr wichtig, das genaue Gewicht zu kennen. Wenn du den Flug einer anderen Person analysieren möchtest und das Gewicht um 50 kg falsch schätzt, ist die Polare des Flugzeugs ganz anders. Daher wäre das Nettosteigen, das wir berechnen würden, falsch und wir könnten nicht die optimale Fluggeschwindigkeit berechnen.

Kostenlos Ausprobieren

Die Geschwindigkeits- und Gewichtsanalyse sind zwei von vielen weiteren Funktionen, die du mit WeGlide Premium erhältst. Du kannst das Premium-Abonnement zwei Wochen lang kostenlos testen.

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