#7 Bundesliga
Die Saison kommt in Fahrt, und zwar richtig! Das Wetter wird zunehmend trockener und die Basiswerte steigen und steigen. Da schlägt jedes Segelfliegerherz höher. Das hier auch die Schnittgeschwindigkeiten in die Höhe steigen liegt nahe, aber Namibia-verdächtige Wertungen haben wir dann doch noch nicht erwartet. Kleiner Tipp, es wurde mal wieder ordentlich "geschrödert" - seid gespannt.
Das Wetter in der 7 Runde war größtenteils Störungsfrei. An den Flugspuren und Sattelitenbildern ist klar zu erkenne, dass der Südwesten am Wochenende durch die Mittelgebirge profitiert hat. Hier haben sich auf den klassischen Rennstrecken schnelle Bedingungen entwickelt. Während es samstags mancherorts noch etwas labil und schaurig war, trocknete es zum Sonntag ab und jeder Club hatte die Chance in der Liga mitzumischen.
1. Bundesliga
Erste Bundesliga, let's go!
Der dieswöchige Rundensieg geht an die FLG Schwäbisch Gmünd, die durch ihre Schempp-Piloten Lars Linkner, Freddy Hein, Joachim Koch, Marc Baur um zwei Plätze auf den 2. Gesamtplatz aufsteigt. Die Kombination aus optimierten Sprint-und flächig angelegten Flügen war für den Rundensiege ausschlaggebend. Als Beispiel hier Freddy Hein, der mit einer 145er Sprintwertung bereits gegen 17 Uhr wieder zufrieden in der Heimat aufsetzt. Ralf Freyer von den Mitstreitern aus Burgdorf in Niedersachsen beschreibt es treffend mit:
"Mit Speed zu Kaffee&Kuchen 😋"
Der LSR Aalen wird Rundenzweiter. Das Team verfolgt die gleiche Taktik und es wird drei Mal groß um Nürnberg ausgeschrieben, mit Erfolg! In der Sprintsektion sind die Aalener jedoch etwas langsamer unterwegs. Trotzdem kann der Luftsportring durch seinen enormen Punktevorsprung die Gesamtspitze mit insgesamt 107 Punkten halten.
Dritter wird in dieser Runde die Fliegergruppe Wolf Hirth, wodurch sie um fünf Plätze in die Top Ten aufsteigt. Hart verdient hat sich dessen Mitglied Tilo Holighaus die höchste Streckenpunktewertung in der ersten Bundesliga über insgesamt 119,90 Punkte. Er schrieb dazu:
"...ganz schön weit weg von zu Hause! Heute morgen standen schon ganz früh tiefe Wolken und wir waren uns alle nicht ganz sicher, ob die tatsächlich gegangen wären. Wahrscheinlich hätte man deutlich früher starten können. Aber gegen den heftigen Wind war's schon erstmal zäh - gleich zu Beginn musste ich gleich mal bei Geislingen Hangflug machen. Ab der Ostalb aber dann schöne Straßen und lange Geradeausfluganteile. Das Luftraumeck zwischen Nürnberg und Hohenfels hat mich etwas Zeit gekostet - danach wurde es aber immer besser. Bis dann (dank Freigabe von Praha Radar durch den Karlsbader Luftraum) der Einstieg in das Erzgebirge kam. Da hatte ich prominente Begleitung vom frischgebackenen Deutschen Meister Simon. Aber wir taten uns beide etwas schwer - wurden dann aber später auf dem Kamm sehr schön mit tollen Wolkenstraßen belohnt. Diese hörten dann hinter Großrückerwalde auf und ich kam im Elbsandsteingebirge richtig tief (hatte so die Möglichkeit, mir die einmalige Landschaft noch viel intensiver anzuschauen :-). Ein guter Bart dort ließ aber wieder Hoffung aufkommen und ich probierte es einfach zur Wende am Klixer Flugplatz zu fliegen, auch wenn der Zeitplan eigentlich schon passé war. Erst um kurz vor vier (!) wendete ich dann und ab da gings dann endlich mit Rückenwind weiter. Die Wolken im Erzgebirge fingen schon etwas zu zersausern an und bei der Rennstrecke nördlich Karlsbad (wieder mit Freigabe :-) kam ich dann nochmals tiefer als ich dachte, was der Controller promt quittierte (ob ich wohl zum landen in die CTR wolle...?). Schon im Flachen zog dann aber wieder alles und mit dem Rückenwind holte ich zügig den Zeitplan wieder ein - wobei es dann hinter Nürnberg zusehends zäher wurde. Aber auch ganz spät fand man immer wieder was und tatsächlich brachte mir die Alb dann Endanflughöhe."
Hier geht es zu Tilos Flug. Schaut euch aufjedenfall auch seine Flightsotory mit den vielen Fotos an. Immer wieder sehenswert!
Mitursächlich für den 4. Rundenplatz des SFZ Königsdorf, sind die durch Mathias Schunk erflogenen 137,64 Speedpunkte, wodurch er in dieser Runde schnellster Erstligist wurde. Eine grandiose Leistung, die sich gerade einmal wenige Monate nach seinem Flugunglück, in eine Vielzahl von tollen Streckenflügen der letzten Woche einreiht. Unter anderem ein Teamflug von Aalen nach Saint Auban vom vergangenen Dienstag.
LSC Burg Feuerstein wird durch die FLG Schwäbisch Gmünd verdrängt und landet in der Gesamtwertung auf dem 3. Platz.
Back in business ist das Segelflugparadies Dannstadt. Als Rundenvierter sammelt es 13 Punkte ein und überholt hierdurch in der Gesamtwertung fünf andere Konkurrenten.
2. Bundesliga
In der zweiten Bundesliga gab es reichlich Bewegung. Bis auf die Spitze haben alle Zweitligisten ihren Gesamtplatz gewechselt.
Durch seinen Rundensieg, überspringt der LSV Straubing sieben Gesamtplätze und setzt sich mit 20 Punkten Abstand hinter die Spitze auf den 2. Gesamtplatz. Dies verdankt der Verein seinen Mitgliedern Uwe Wiedow, Noah Neumeier, Philipp Keller, der mit seinem Flug am Sonntag über 1000 km bzw. eine angemeldete Aufgabe von 872 km meisterte. Hierbei erreicht der Ventuspilot in der Sprintwertung einen Schnitt von 152 km/h - stark, Philipp! Die Flüge der anderen beiden Piloten stehen dem jedoch wenig nach. Uwe erreichte einen Schnitt in der Sprintwertung von 146 km/h und Noah in einer LS8T einen Sprintschnitt von 133 km/h.
Auf den 2. Rundenplatz und hierdurch weiterhin an der Gesamtspitze setzt sich der SFV Bad Wörishofen mit nur ca. 8 Wertungspunkten Unterschied zum Rundensieger. Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb - Simon Schröder schafft das Unfassbare und erflog als schnellster Bundesligist am Samstag 160,88 Speedpunkte! Kreisen war an diesem Tage eher wenig angesagt und so lautet das Motto: schnell und weit. Der Schnitt in der Sprintwertung gibt ihm Recht mit sage und schreibe 187 km/h! Ein Blick in die Phasenanalyse lässt uns fast vom glauben abfallen. Nach dem Start in Bayreuth holt Simon nach Westen aus und fliegt 466km ohne Kreis mit einem Schnitt von 191 km/h. Ein würdiger Heimflug für den frisch gekürten deutschen Meister in der 18m Klassse, zurück in die Heimat. An dieser Stelle, auch nochmals Gratulation von uns, Simon!
Da hat es wohl auch dem Sportsoldaten Jens Kammerer in den Kommentaren etwas die Sprache verschlagen:
"ja kurbeln auch altmodisch so"
Der FLC Schwandorf schließt das Treppchen in der zweiten Bundesliga ab und setzt sich auf den 3. Platz - sowohl in der Runden- als auch in der Gesamtwertung. Dadurch steigt er im Gesamten um drei Plätze auf.
Vom LSV Homberg/Ohm erflog Enrique Levin die höchste Streckenwertung mit insgesamt 131,93 Punkten. Ein toller Flug in einer EB29R, die er über 1032 km hinweg mit einem Gesamtschnitt von 121 km/h abreitet, was einen Schnitt in der Sprintwertung von 164 km/h ergab. Hierfür erhielt Enrique viele Glückwünsche von zahlreichen Flugkollegen. Auch wir gratulieren zu dieser Spitzenleistung!
Liga der JuniorInnen
Nett hier. Aber waren Sie schon einmal in Baden-Württemberg? Diese Runde der JuniorInnen-Liga geht klar in den Südwesten, denn BaWü besetzt unter anderem die ersten vier Rundenplätze.
Der LV Reutlingen holt sich als Rundenerster die 20 Punkte und wird im Gesamten Dritter durch seine zwei Junioren Luca Martini und Florian Taigel - sauber, Jungs!
FSV Sindelfingen folgt den Reutlingern mit nur wenigen Wertungspunkten Unterschied auf dem 2. Rundenplatz.
Dritter in dieser Runde wird der AC Stuttgart, wodurch er um 32 Gesamtplätze aufsteigt.
Auch wenn der SFZ Königsdorf an diesem Wochenende 11. Rundensieger wird, kann er durch die gute Vorarbeit auf die Führungsposition in der Gesamtwertung aufsteigen.
Doch der LSV Burgdorf ist ihm mit Punktegleichheit dicht auf den Fersen. Er wird im Gesamten Zweiter, weil er in den Gesamtwertungspunkten unterliegt.
Schnellster Junior wird an diesem Wochenende Martin Hundegger, der für seinen bayerischen Verein SFV Bad Wörishofen stolze 127,43 Speedpunkte mit nach Hause brachte.
Jens Kammerer vom LSV Bruchsal hält die Fahne hoch, wodurch sein Verein um 15 Plätze aufsteigt. Und das mit einer spitzenmäßigen Leistung! Die beste Streckenwertung als Junior mit insgesamt 88,21 Streckenpunkten fliegt er mit dem Förderflieger BW2 ein und gibt somit die einzige Bundesligawertung für die Liga der JuniorInnen ab. Jens zu seinem Flug:
"nach dem Krampf morgens (mittags) in Völkleshofen hatte ich den Tag eigentlich schon aufgegeben, aber wurde ja noch"
Regionalligen
Auch in den Regionalligen wurden grandiose Schnitte erflogen.
Beginnen wir im Norden. Dort fährt der LSV Wittlage den Rundensieg mit sauberen 460 Punkte ein, wodurch er sich um 14 Gesamtplätze nach oben schraubt.
In der Mitte Deutschlands erzielt der FC Grossrückerswalde 537 Punkte und steigt somit um 6 Gesamtplätze auf den 22. Platz auf.
Tief im Westen fährt der AC Hagen 547 Punkte und zieht somit um sechs Plätze nach oben in die Top Ten ein - weiter so!
Björn Gintzel vom rundenzweitplazierten AC Bonn-Hangelar erflog starke 126,97 Speedpunkte. Hierdurch erzielte er auf einem Duo Discus gemeinsam mit Tom Coppel einen Schnitt in der Sprintwertung von 138 km/h - nice!
Vergleicht man die Ligen miteinander, ist wenig überraschend, dass die höchste Rundenpunktezahl in BaWü erflogen wurde. Die SFG Reiselfingen geht mit 598 Punkte aus dem Wochenende und findet sich hiernach ebenfalls in der Top Ten der Gesamtwertung wieder.
In Bayern kommt Bewegung in die Führungsspitze. Der LSV Geratshof rockt den Rundensieg mit 534 Punkten und verschafft sich somit Platz auf der 2. Stufe des Treppchens in der Gesamtwertung.
An diesem Wochenende gab es auffallend viele tierische Begleiter im Cockpit. Was es wohl damit auf sich hat...?
Ihr habt eine tolle fliegerische, persönliche oder eine Teamleistung, die unbedingt in den nächsten Bundesligaartikel gehört? Dann verschafft euch Aufmerksamkeit und meldet euch hierzu gerne über segelflug@daec.de