Echo Papa - Jannis und Felix freuen sich auf den neuen Nimbus 4t
Mitte September 2024 wurde es offiziell. Nach 26 Jahren und rund 6000 Flugstunden wird der alte Nimbus 4 "Echo Papa" durch einen Nimbus 4 mit Turbo und moderner Avionik ersetzt. Erneut ist hier ein Dank an die großzügigen Förderer zu richten, die zahlreichen Junioren den Einstieg in die Königsklasse des Segelflugs – die offene Klasse – ermöglichen.
Nach der Bekanntmachung hieß es für Mentor Tobias Welsch, die zahlreichen Bewerbungen der Junioren zu sichten. Wer soll die erstklassige Möglichkeit bekommen, den Nimbus in 2025 zu fliegen? Letztendlich fällt die Wahl auf Jannis Däuble und Felix Herold. Jannis überzeugt mit seinen großen Flügen im OLC Discus, den er 2024 zur Verfügung hatte. Felix sticht mit seinen ambitionierten Flügen in den Alpen hervor.
Doch nicht nur die herausragenden Flüge der beiden sind letztendlich ausschlaggebend. Auch die ausführlichen Bewerbungen haben überzeugt. So ist sich Mentor Tobias Welsch sicher, dass die beiden in der anstehenden Saison ordentlich was reißen werden. Wir haben bei Jannis und Felix nachgefragt, was ihre Ziele mit dem neuen Flieger sind.
Jannis Däuble ist bei der FSV Ammerbuch in Poltringen zu Hause. Neben den Leistungen im OLC Discus ist der Junior auch mit großen Distanzen in der Ka6 aufgefallen – Wahnsinn! Was wird für Jannis da wohl im Nimbus 4t möglich sein?
Du hast große Flüge auf der Ka6. Was fasziniert dich am Oldtimer fliegen?
Schon seit meinen ersten Streckenflügen 2018 bin ich von der Ka6 E sehr begeistert. Die Flugeigenschaften sind genial und bei gutem Wetter kann man auch mit diesem Flugzeug neue Regionen und Landschaften erkunden. Die Tatsache, dass ich damals niemanden kannte, der mit der Ka6 Streckenflüge machte, spornte mich nur noch mehr an, frei nach dem Motto: „Weg von der Ölspur und neue Dinge ausprobieren.“ Ich denke, das zeigt, dass es nicht immer um das neueste Flugzeug oder um die beste Ausstattung geht. Wichtig ist, in die Luft zu kommen und neue Dinge zu entdecken. Es ist ein großartiges Gefühl, mit einem historischen Flugzeug große Strecken zu bewältigen und dabei die fliegerischen Fähigkeiten zu schärfen.
Was war deine Motivation dich für die "Echo Papa" zu bewerben?
Die "Echo Papa" bietet mir die Chance, in der Offenen Klasse zu fliegen und an hochkarätigen Wettbewerben wie der Deutschen Meisterschaft in Laachen-Speyerdorf teilzunehmen. Zudem möchte ich die Erfahrungen und Erkenntnisse, die ich mit diesem Flugzeug sammeln kann, nutzen, um meine fliegerische Laufbahn voranzutreiben. Ich habe bisher keinerlei Erfahrungen mit einem Offenen Klasse Flugzeug und daher freue ich mich sehr über die neue Herausforderung.
Welche deiner Flüge 2024 waren ausschlaggebend für die Vergabe der "Echo Papa"?
Ausschlaggebend für die Vergabe der "Echo Papa" waren sicherlich meine Wandersegelflüge durch Deutschland bis nach Stettin in Polen und nach Morestel in Frankreich. Diese Flüge haben gezeigt, dass ich in der Lage bin, anspruchsvolle Routen zu planen und flexibel auf unterschiedliche Wetterbedingungen zu reagieren. Dazu kommt noch einer meiner anspruchsvollsten Flüge im Jahr 2023. Dort konnte ich mit der Ka6 E einen Streckenflug von 836km zurücklegen.
Was sind deine Ziele mit der Echo Papa in 2025?
Mit der Echo Papa plane ich, an zentralen und dezentralen Wettbewerben teilzunehmen und dabei sehr gute Ergebnisse zu erzielen. Ein besonderes Highlight ist die Teilnahme am Hahnweide Wettbewerb und der Deutschen Meisterschaft in der Offenen Klasse. Zudem möchte ich große FAI-Dreiecke um Stuttgart/Nürnberg oder Frankfurt fliegen und wieder tolle Wandersegelflüge in Europa durchführen.
Du hast schon einen Flug gemacht. Wie war dein erster Eindruck vom neuem Förderflugzeug?
Mein erster Eindruck von der "Echo Papa" war überwältigend. Die Möglichkeiten, die sich mit diesem Flugzeug eröffnen, sind enorm, und ich freue mich darauf, die "Echo Papa" in der kommenden Saison intensiv zu nutzen und meine fliegerischen Ziele zu erreichen. Ich möchte mich herzlich beim Förderverein Segelflug und alle die dahinter stehen, für die Vergabe der "Echo Papa" bedanken.
Jannis, wir wünschen dir viel Erfolg mit dem Flieger in der neuen Saison!
Kommen wir zu Felix Herold, zu Hause beim SFZ Königsdorf. Anfang 2024 hat Felix mit grandiosen Föhnflügen, weit über die 1000er Marke, klargemacht, dass er sein Handwerk versteht. Nun kann er sein können in der Offenen Klasse unter Beweis stellen – was für eine Chance!
Fliegerisch bei der FSG Bölkow groß geworden bist du jetzt in Königsdorf zu Hause. Ihr seid eine motivierte U25 Truppe dort. Woher kommt der Drive bei euch und hast du Tipps für andere Vereine?
Ich denke, es ist der „Vibe“, das Umfeld im gesamten Verein, die unter der Saison mit dem einzigen Ziel „fliegen am Wochende" zum Flugplatz fahren. Das färbt natürlich auf die Junioren ab, die dann am Morgen von einem netten Austausch mit den erfahrenen Piloten profitieren. Es macht riesigen Spaß durch den Ansporn der Liga jedes Wetter auszunutzen, was zugleich auch ein gutes Training für Wettbewerbe ist. Schlussendlich, denke ich, braucht es nur wenige motivierte Junioren, die das ganze ins Rollen bringen können und den Spaß am Strecken/Speed fliegen in den Verein tragen.
Was war deine Motivation dich für die "Echo Papa" zu bewerben?
Zu einem großen Teil inspirierten mich die Flüge von Johannes Beyer, der die EP auch schon hatte und aus Konigsdorf wirklich tolle Strecken geflogen ist. Es wirkte für mich wie anderes Fliegen, so wie er die Tage ausgenutzt hatte. Zudem ist es natürlich der Hammer ein Flugzeug zu zweit für ein Jahr nutzen zu können und dadurch komplett unabhängig für seine Flugvorhaben zu sein. Mal kurz auf die Alb ins Flachland fahren oder einen spontanen Wandersegelflug zu starten ist kein Problem. Die Offene Klasse ist für mich eine komplett neue Erfahrung, die ich so noch nie erlebt habe, aber sehr gerne kennenlernen möchte. Und wo kommt man schon mal an ein solches Gerät?
Du bist hauptsächlich in den Alpen unterwegs. Bringt eine Offene Klasse hier Vorteile mit sich?
Ja auf jeden Fall. Oft sind 100m entscheidend darüber, ob man bei einem Berg darüber oder unter dem Grat ankommt. Zweiteres kann zu stundenlangem Hangachtern führen, während über dem Berg ein schöner Bart steht. Gutes Gleiten ist also oft entscheidend, gerade bei großen Talquerungen oder langen Endanflügen. Zum Glück sitze ich jetzt in einem Gleitmonster 😇
Außerdem fliege ich in den Bergen nicht mit so hoher Flächenbelastung, um möglichst gut zu Steigen, in den oft zerrissenen und engen Bärten. Dafür der Nimbus mit seiner großen Spannweite und maximal 44 kg/m^2 ideal geeignet.
Was sind deine Ziele mit der "Echo Papa" in 2025?
Geplant ist bei mir ein Wandersegelflug Richtung Südfrankreich oder Spanien, je nachdem wie das Wetter mitspielt. Jetzt sogar mit dem Luxus von einem Motor für die Tage mit weniger Thermik! Zudem möchte ich noch während zwei Wochen im August die Saison in den südfranzösischen Alpen verlängern. Neben den Flugurlauben bin ich schon fleißig an der Planung von Streckenflügen quer durch die Alpen und das Flachland.
Wir sind gespannt auf deine Flüge mit dem Nimbus, Felix!
Mit Sicherheit werden die beiden Jungpiloten eine Menge Spaß mit dem Förderflieger haben und ihre Horizonte erweitern. An alle Junioren: Nur Mut, legt euch ins Zeug und überzeugt mit spannenden Flügen und einer schönen Bewerbung. Bewerbungsschluss für die 2026er Saison wird der 30. September 2025 sein. Weitere Informationen zur Ausschreibung findet ihr hier:
Falls ihr noch mehr über die "Echo Papa" und ihre Geschichte erfahren wollt, könnt ihr hier nachschlagen:
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