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#3 Bundesliga

Von Regen bis hin zu afrikanischen Verhältnissen hatten wir an diesem Wertungswochenende alles dabei. Auch die Regionalliga überzeugt wieder mit ganz großem Kino - ein 2h Sprint mit 190 km/h! Mehr dazu im Ligabericht.
#3 Bundesliga

Der Wetterraum dieser Wertungsrunde hatte zwei Gesichter. Während im Süden lediglich sehr durchwachsene Bedingungen herrschten und um jeden Punkt gekämpft wurde, glühten im Norden die Flächen sämtlicher Segelflugzeuge unter Namibia verdächtigen Bedingungen. Dies schlug sich deutlich in der Punktebewertung aller Ligen nieder. Darüber hinaus mussten sich die westlichen Vereine aufgrund der Verleihung des Karlspreises mit einer weitreichenden und stark kontrollierten Flugbeschränkungszone von ca. 55 km Radius um Aachen herum auseinandersetzen.

1. Bundesliga

An diesem Wochenende gehen die Belegungen der Rundentreppchen ausschließlich an den Norden.

Der LSV Burgdorf aus Niedersachsen holt sich als Rundenbester Verein die 20 Punkte und rutscht dadurch in der Gesamtwertung 12 Plätze nach oben. Diesen Erfolg verdankt er sechs verschiedene Piloten: Die Speedwertung holten sich Carsten Freyer, Tim Altmann und Michael Möker, jeweils mit einem Ventus 3M 18m.  In der Streckenwertung überzeugten die drei Junioren Philipp Lange in der LS8 T, Justus Sander im Std. Cirrus und Tim Bauer im Discus b WL. Das Statement der Niedersachsen klingt entschlossen:

Nach dem misslungenen Ligastart hat uns das Wetter am vergangenen Wochenende nicht im Stich gelassen. Der Samstag versprach mit großflächigem Wetter, guten Steigwerten, einer hohen Basis und Ostwind ein idealer Tag für schnelle Sprints als auch für große DMST Flüge zu werden. Die Motivation den Rundensieg in der ersten Bundesliga sowie in der Juniorenliga zu holen war dementsprechend hoch. 14 Flugzeuge sind am Samstag für den LSV Burgdorf an den Start gegangen. Die Aufteilung in Sprint und DMST klappte wie von selbst. Die Sprintprofis konnten bis nach Polen gegen den Wind ausholen und 2 Stunden mit starkem Rückenwind spektakuläre Schnitte erfliegen. Trotz des späten Thermikanfangs meldeten 4 Junioren DMST Rauten größer als 600 km an und wurden dabei von sicher geplanten Aufgaben ihrer Vereinskollegen abgesichert. Der LSV Burgdorf konnte so wieder an die Spitzenplätze in der Ersten und Juniorenliga anknüpfen.

Den dreien verdankt der LSV Burgdorf auch einen weiteren Rundensieg. In Liga der JuniorInnen rutschen die Niedersachsen durch Leistungen der bereits benannten Junioren Justus, Philipp und Tim um 63 Gesamtplätze nach oben und landen kurz vor dem Treppchen auf Platz 4 der Gesamtwertung in der JunorInnen-Liga. Justus schrieb hierzu:

Bei Hoya schien die Luft schon tot zu sein. Zum Glück haben Clemens, Tim und ich uns getroffen und wir konnten zusammen den letzten Bart finden.

Lob für diese junge Leistung gab es auch vom schwäbischen Flugkollegen Joachim Koch:

Junioren mit der Clubklasse die den „Motoropis“ zeigen wo es langgeht - find ich super 👍

FK Brandenburg geht als Rundenzweiter mit 17 Punkte aus dem Wochenende, wodurch er in der Gesamtwertung um drei Plätze auf den 1. Platz steigt. Dies fußt auf den Flügen von den Schempp-, Schleicher-, LS- und DG-Piloten Matthias Kaese, Herbert Horbrügger, Rolf Engelhardt und Max Michaelis, die allesamt extrem schnell unterwegs waren. Gleichzeit errungen sie den dritten Rundenplatz in Liga der JuniorInnen durch die Flugleistungen von Maximilian Gotthardt und Lenja Goll. Es folgt ein kurzes Statement der Brandenburger:

Uns stand dieses Wochenende nur der Samstag als Flugtag zur Verfügung. Aufgrund des Staatsbesuchs vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj wurde der Luftraum um Berlin ab Samstagabend großflächig gesperrt. Umso erfreulicher war es, dass für den Samstag gute Segelflugbedingungen vorhergesagt waren. Die insgesamt 10 Pilotinnen und Piloten entschieden sich dafür, ihre Flugrouten in das Gebiet östlich von Berlin bis nach Polen hinein, zurück über die Mecklenburgische Seenplatte bis Niedersachsen zu legen. Schnell zeigte sich, dass sich das Flugwetter an diesem Tag mit außergewöhnlich guter Thermik und mit weitreichenden Wolkenstraßen von seiner besten Seite zeigen sollte. Die Strecken wurden dann situativ über die geplanten Aufgaben hinaus erweitert, nach Osten bis kurz vor Posen und nach Westen bis nach Hamburg. Je nach Leistungsfähigkeit der Segelflugzeuge wurden an diesem Tag Strecken mit einer Gesamtlänge von 670-800km geflogen. Rechtzeitig vor der Luftraumsperrung um 19 Uhr waren alle Brandenburger Flieger wieder wohlbehalten zurück am heimischen Flugplatz Mühlenfeld.

Der Hamburger HAC Boberg landet auf dem Rundenplatz 3 und rutscht hierdurch auch drei Gesamtplätze nach oben. Marcel Przygoda, Patrick Kharadi, Carsten Portmann, doppelsitzig im Arcus Klaus Herbst & Dr. Albin Walther, Jan Bober brachten ihrem Club die 15 verdienten Rundenpunkte nach Hause.

Der LSR Aalen wird durch seine nordischen Konkurrenten von Spitze der Gesamtplatzierten verdrängt und fällt hierdurch auf den 2. Platz.

Auch der FLG Schwäbisch Gmünd hatte sich mit schwierigen Bedingungen rumzuschlagen. Tapfer kämpften Freddy Hein, Tobias Ladenburger und Tobias Treschl um die kostbaren Ligapunkte. Am Ende gab es einen Trostpunkt für die Schwaben. Der FLG landet auf Rundenplatz 19 und steigt auch einen Gesamtplatz ab, wodurch er Gesamtdritter wird. Das Bild spricht für sich: Auf dem Hornberg wurde dieses Wochenende lieber Sprit, anstatt Wasser getankt. Die #solorattelbande ist bestimmt stolz auf euch. Wer die Freunde des gepflegten Hybridfluges noch nicht kennt, schaut am besten mal auf Instagram rein.

Stimmung auf dem Hornberg @FreddyHein

Der LSV Burg Feuerstein kann sich trotz solider Flüge nicht mehr auf dem Treppchen halten. Mit Rundenplatz 8 rutscht er in der Gesamtwertung auf Platz 4.

Das SFZ Königsdorf hatte nach wie vor mit schwierigen Wetterbedingungen zu kämpfen. Diese Runde war es für das Segelflugzentrum nicht möglich eine Wertung einzureichen. Wir drücken fest die Daumen, dass das gute Wetter bald auch wieder in den Süden kommt.

Rundenschnellster war an diesem Wochenende Bernd Goretzki vom LSV Rinteln mit Namibia verdächtigen 158,88 Speedpunkten, was einem 2 Stunden Schnitt von 185,09 km/h mit dem Ventus 3M 18m entspricht - Respekt!

Die beste Streckenwertung als Erstligist und als Junior holte sich der bereits erwähnte Junior Justus Sander vom LSV Burgdorf mit vollen 104,09 Streckenpunkten. Sein Kommentar zu diesem Flug:

Mit viel Motivation früh im Blauen losgeflogen und dann beinahe am Morgen schon außengelandet. Die erste Wende war etwas ungünstig gelegen, da die EDR74 - anders als spekuliert - aktiv war. Danach lief es dann aber hervorragend mit tollen Steigwerten und schönen Reihungen. Auf dem Rückenwind-Schenkel ging der Schnitt dann auch endlich hoch.

2. Bundesliga

Auch in der zweiten DMSt-Liga wurde der Norden gut vertreten. Zwei der drei Treppchenstufen gehen erneut nach Niedersachsen.

Der Hannoverscher Aero-Club wird Rundenbester durch die Flugleistungen seiner Vereinsmitglieder Frederic Janssen & Niklas Hahn doppelsitzig im Duo Discus XLT, Philip Frantzheld, Andreas Werscheck, Eve Lanzendörfer. Eve, Frederic und Philip legten sich am Samstag eine gemeinsame Aufgabe in Form eines lokalen Wettbewerbs, welche sie dann im Anschluss zu viert abgeflogen sind.

Der aus Hessen stammende LSV Homberg/Ohm landet zielsicher auf dem 2. Rundenplatz. Simon Briel fliegt wichtige Punkte von Burgdorf aus ein. Felipe Levin und Enrique Levin, waren im Team mit der EB 29R unterwegs und sind eine beinahe 1000 km lange Strecke geflogen.

Der dritte Rundenplatz geht an den AC Braunschweig, welcher durch Karsten Bennewitz, Klaus-Dieter Arntz, doppelsitzig Wiebke Holste & Joshua Arntz, Jörg Meyer und Holger Scholz die 15 Rundenpunkte einkassiert.

Auch wenn die Rundenmedaillen neu verteilt wurden, hat sich am Gesamtranking nicht geändert. Punktgleich auf den Gesamtplätzen 1 und 2 stehen weiterhin der AC Pirmasens und FC Eichstätt. Um in Gesamtwertung drei Plätze aufgestiegen und somit wieder zurück auf dem Treppchen ist der nordrhein-westfälische LSC Bayer Leverkusen.

Dass man nicht nur mit kurzen Flächen hohe Ligaschnitte fliegen kann, bewies Fabian Meise vom BAeC-Mitte. Für zwei Stunden drückt er die ASW 22 BLE auf einen Schnitt von 177,08 km/h und sahnt somit satte 150, 07 Speedpunkte ab. Fabian, wir hoffen, die volle Spannweite ist nach dem Flug noch vorhanden - Saubere Leistung!

Angemeldet und rum! Der bereits erwähnte Simon Briel vom rundenzweiten LSV Homber Ohm, startete ebenfalls bei den Burgdorfern und erfliegt mit 96,80 Punkten die höchste Streckenwertung als Zweitligist.

Liga der JuniorInnen

Auf dem Treppchen in der Liga der JuniorInnen finden sich ebenfalls ausschließlich Nordlichter. Viele davon bereits bekannt.

Der Rundensieg geht an den Erstligisten LSV Burgdorf aus Niedersachsen, durch die bereits erwähnten grandiosen Leistungen der Junioren Justus Sander, Tim Bauer und Philipp Lange.

Ebenfalls nach Niedersachsen geht der zweite Rundensieg. Der LSV Gifhorn steigt hierdurch um ganze 65 Plätze in die Top Ten der Gesamtplatzierten auf. Dies verdankt der nordische Verein seinem Discus b-Piloten Arne Rohlfs, sowie dem LS 8-Piloten Maurice Bär.

Der 3. Rundenplatz geht, wie bereits im Berichtsteil über die Erstligisten erwähnt, an den FK Brandenburg durch die Erfolge des Junioren Matthias Gotthardt und der Juniorin Lenja Goll.

Die Treppchen in der Gesamtwertung bleiben zwar mit denselben Akteuren besetzt. Nur die Reihenfolge der drei Vereine aus den westlichen Bundesländern ändert sich: Der SFZ Aachen steigt um einen Platz auf den 1. Gesamtplatz auf. Das Segelflugparadies Dannstadt wird hierdurch auf den 2. Gesamtplatz verdrängt und die FG Wuppertal Radevormwald setzt sich dahinter auf den dritten Gesamtplatz.

Der schnellster Junior an diesem Wertungswochenende war der bereits erwähnte, Patrick Benoist vom Erstligisten LSC Burg Feuerstein. Er holte sich auf seiner LS8T neo 137,23 Speedpunkte. Ein Ligakommentar von ihm aus Feuerstein:

Meiner Meinung nach absolut das Maximum rausgeholt für unseren Startplatz. Streckenmäßig war auf Grund des doch sehr bescheidenen Wetters abseits der Konvergenz nicht wirklich mehr zu holen. Geschwindigkeitsmäßig liefs dank der Konvergenz super, wenn auch weit nicht so gut wie bei den Leuten im Norden mit ihren bombastischen Bedingungen. Aber auch da denk ich haben wir wirklich alles gegeben und rausgeholt. Sollte hoffentlich auch für ein solides Ergebnis reichen. Alles in allem ein super cooler Tag im Team mit den Alexen!

Er hat recht - es hat für ein solides Ergebnis gereicht. Glückwunsch auch an die Feuersteiner!

@LenjaGoll vom FK Brandenburg

Regionalligen

In den Regionalligen macht sich der Punktevorsprung der nördlichen Vereine im Gegensatz zum restlichen Deutschland deutlich sichtbar.

Hier ist zunächst ein absolutes Highlight zu erwähnen. Michael Ebel fliegt mit seiner ASW 22 BLE die Spitzengeschwindigkeit von 190,68 km/h ein. Mit 161,59 Punkten ergattert er für den FSV Elbe-Elster damit die höchste Sprintwertung in der gesamten Liga.

Der erste Rundenpatz geht im Norden an den LSV Grambeker Heide aus Schleswig-Holstein, mit sauberen 645 Rundenpunkten. Hierdurch hält er seinen 1. Gesamtplatz mit knapp 100 Gesamtpunkten Abstand.

In Mitteldeutschland wurde der hessische LSV Hofgeismar mit 459 Punkten Rundenerster und auch dieser erhält sich dadurch seinen 1. Gesamtplatz.

Im Westen schafft der VfS Krefeld aus NRW mit 446 Punkten den Rundensieg. Er kann die FG Wuppertal Radevormwald aber hierdurch nicht von seinem Thron des Gesamtsiegers stoßen.

Die baden-württembergische LSG Rheinstetten erzielt auf dem 1. Rundenplatz 383 Punkte und steigt dadurch in der Gesamtwertung um einen Platz, auf ebenfalls den 1. Gesamtplatz auf.

In Bayern geht der AC Bad Neustadt mit 187 Punkten als Rundenerster aus dem Wochenende. Im Gesamten steigt der AC Fürth als ehemals Dritter auf und lässt sich auf dem Platz des Gesamtsiegers nieder.

Wir freuen uns auf die nächste Runde!