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Segelflug-Bundesliga 2022 | Statistik

Welche Piloten punkteten am häufigsten für ihren Verein? Mit welchem Flugzeug wurden die meisten Bundesliga-Flüge absolviert? Hier findest du alle wichtigen Statistiken zur Ligasaison 2022.
Segelflug-Bundesliga 2022 | Statistik

Die Saison 2022 der Segelflug-Bundesliga ist mittlerweile seit einige Wochen beendet. Nach einer spannenden letzten Runde wurde der LSV Burgdorf mit dem Meistertitel belohnt.

Nun ist es an der Zeit zurückzuschauen auf das Bundesliga-Jahr. Wir haben uns in Ruhe hingesetzt und ein paar spannende Fakten gesammelt.

Most Valuable Player

In anderen Sportarten ist es Brauch, nach einer Saison den "Most Valuable Player" zu kühren. Den Spieler also, der für seinen Verein besonders viel wert war und konstant herausragende Leistungen gebracht hat. Wer konnte in der Segelflug-Bundesliga für seinen Verein dieses Jahr am meisten Punkte erzielen?

Der "Spieler des Jahres" ist für uns Michael Petzold (SFV Mannheim), der mit seiner AS 33 Es 18m sagenhafte 2171 Punkte zur Speed- und Streckenwertung seines Vereins beisteuerte. Damit war er für mehr als ein Drittel der 6434 Punkte der Mannheimer verantwortlich.

Dicht gefolgt wird Michael von Reinhard Schramme (LSV Rinteln) mit 2069 Punkten. Reinhard erflog also jeden vierten der 7984 Gesamtpunkte der Rintelner. Mit Reinhard haben wir letzes Jahr anlässlich des Meistertitels für den LSV Rinteln gesprochen, das Interview findest du hier.

Den dritten Platz teilen sich Wolfgang Lehnert (FSC Odenwald, 2. Bundesliga) und Max Mensing (SFG Wenningfeld, Regionalliga-NRW) mit jeweils 2015 Punkten.

Interessant ist, dass die sich kein Vertreter der ersten sieben Vereine unter den Top-Scorern befindet. Carsten Freyer (LSV Burgdorf) und Joachim Koch (FLG Schwäbisch Gmünd) belegen mit jeweils 1614 Punkten die Plätze 24. und 25. Die Segelflug-Bundesliga scheint also vor allem mit einem guten Team gewonnen zu werden.

Bei den Junioren belegt Eric Schneider (FSG Hammelburg, BY-Liga) mit 1699 Punkten den ersten Platz vor Niklas Harder (FSV Radolfzell, 1698 Punkte) und Timo Angenendt (VfS Krefeld, 1657 Punkte).

Marianne Hagemann (LSV Gifhorn) war bei den Frauen mit 1877 Punkten am erfolgreichsten, vor Edith Mehler (SFG Steinwald, 1203 Punkte) und Angelika Mayr (SFG Osteheim v.d.Rhön, 1079 Punkte).

Dauerbrenner

Wer konnte am häufigsten für seinen Verein punkten? Dauerbrenner der Liga ist Wolfgang Lehnert (FSC Odenwald, 2. Bundesliga), der in 16 von 17 Runden in der Wertung vertreten war, dabei in 14 Runden sowohl bei Speed als auch bei Strecke.

Knapp hinter ihm Günter Raab (VfL Südheide, Regionalliga Nord), der in 15 von 17 Runden vertreten war, und ebenfalls in 14 Runden doppelt punkten konnte. In der ersten Liga war Wolfgang Köckeis (SFG Donauwörth-Monheim) der konstanteste Punktegarant, er war in 14 Runden vertreten, in 12 davon doppelt.

Schnellste Flüge

Zwei der drei schnellsten (punkthöchsten) Flüge der Saison lieferte das TopMeteo Team am 16. Juli ab. Im Teamflug konnten Jon Meis (147.96 Punkten, 170.16 km/h) und Bernd Goretzki (146.11 Punkte, 170.22 km/h) gutes Wetter um Berlin nutzen.

In der Phasenanalyse zeigt sich, dass die beiden den starken Norwest-Wind optimal mit einem langen Schenkel bis nach Polen hinein ausnutzen konnten.

Zwischen die beiden schiebt sich auf Platz zwei Bastian Hörber (FLG Schwäbisch Gmünd, 146.56 Punkte) mit seinem Flug vom 13. August. Im Kommentar fragt Bastian passend:

"Weiß jemand, wie man Schmauchspuren von den Winglets bekommt?"

Weiteste Flüge

Den punkthöchsten DMSt-Steckenflug für die Bundesliga konnte Sebastian Huhmann (HAC Boberg) am 2. Juli mit einem deklarierten Dreieck über 1011 km und 1408 Punkten für sich behaupten. Dicht auf den Fersen ist ihm wieder Bernd Goretzki (LSV Rinteln) mit einem deklarierten Dreieck über 1003 km (1397 Punkte). Komplementiert wird das Treppchen von Felipe Levin (LSV Homberg/Ohm) mit einem Dreieck über 1011 km (1333 Punkte).

Bestes Wetter

Das beste Rundenergebnis der Saison lieferte die FLG Schwäbisch Gmünd in der 16. Runde (13. und 14. August) ab. 714 Punkte als erfolgreiche Kombination aus Speed und Strecke schoben die Schwaben auf den zweiten Gesamtplatz.

Für wahre Hammerergebnisse im Norden sorgte Runde 10, in der dem LSV Gifhorn (691 Punkte) und dem LSV Burgdorf (683 Punkte) das zweit- und drittbeste Rundenergebnis der gesamten Saison gelangen. Auch hier zeigten die beiden Vereine taktisches Geschick und punkteten sowohl mit Speed als auch über die Distanz.

Anzahl Pilotinnen und Piloten

Sowohl für das SFZ Königsdorf, als auch für den HAC Boberg konnten sich 27 unterschiedliche Pilotinnen und Piloten in die Wertung fliegen. Auch der Meister LSV Burgdorf war mit 25 Teilnehmenden breit aufgestellt.

Am wenigsten teilnehmende Pilotinnen und Piloten in der ersten Segelflug-Bundesliga hatten die SFG Steinwald (7), der SFV Mannheim und der FSV Einstehüttenstatt (beide 10). Umso erstaunlicher, dass sich die beiden Erstgenannten in Liga 1 behaupten konnten.

Die durchschnittliche Anzahl an Pilotinnen und Piloten, die für einen Verein über die Saison Punkte erflogen, lag in der ersten Liga bei 17, in der zweiten Liga mit 12 deutlich niedriger.

Flugzeuge

Mit welchen Flugzeugen werden die Speed- und Streckenflugwertungen erzielt? Hier zeigt sich, dass insbesondere in der ersten Liga moderne Flugzeuge zum Einsatz kommen:

  1. Arcus (295 Wertungen)
  2. Ventus 3 18m (244 Wertungen)
  3. Ventus 2c 18m (209 Wertungen)
  4. LS 8 (134 Wertungen)
  5. Discus 2 (129 Wertungen)

Aber auch in der zweiten Liga gehören die fünf populärsten Flugzeugtypen der 18m Klasse an:

  1. Ventus 2c 18m (197)
  2. Discus 2c 18m (132)
  3. ASG 29 18m (124)
  4. Ventus 3 18m (111)
  5. DG 800 18m (108)

In den Regionalligen ergibt sich ein leicht unterschiedliches Bild, dort ist die LS 4 unangefochten vor Arcus und Ventus 2c 18m der populärste Flugzeugtyp.

Nochmal ein Blick in die erste Liga, auf die unterschiedlichen Klassen, mit denen Liga-Wertungen erzielt wurden. Dabei ist die 18m-Klasse (937 Wertungen) bei weitem am populärsten, vor Standard (458) und Doppelsitzern (435). 15m (189), Offene (162) und Clubklasse (126) bleiben weit dahinter.