WeGlide Finale: Preise, Piloten, Premieren
Joshua Rieger bereitet die Bühne
„Es ist ein großer Tag“, betont Joshua Rieger als er die Veranstaltung eröffnet – es ist Zeit für das erste WeGlide Finale. Es soll der würdige Nachfolger des traditionsreichen, jährlichen Treffens in der Rhön, dem OLC Symposium werden. Dabei soll der Spirit des Zusammenkommens und des Austauschs zwischen den Piloten erhalten werden. Außerdem steht natürlich die Vergabe der Förderpreise im Blickpunkt.

Volles Programm
Den Anfang macht Luc Stalman, der die Wilfried Grosskinsky Stiftung vorstellt. Er berichtet von den Anfängen der Förderungen, dem gemeinsamen Weg, den zukünftigen Zielen und den Fördergedanken der Stiftung, die 2019 ins Leben gerufen wurde.

Wilfried Grosskinsky ergreift anschließend selbst das Wort, um den neuen „Binz-Pokal“ zu erklären – ein Streckenflugwettbewerb, bei dem es darum geht, den längsten Flug (nach WeGlide Free Regeln) mit Zielpunkt Dahlemer Binz zu vollbringen. Das Vorbild bot ein Zielflugwettbewerb ähnlicher Art, damals ausgetragen im Rahmen der Kieler Woche. Grosskinsky selbst konnte dort siegen und die Siegesschale von damals dient nun als Wanderpokal für den „Binz-Pokal“ – eine runde Sache. In diesem Jahr war es Jan Knischewski, der von Prievidza aus über 1100 km zurücklegte, bevor er auf der Dahlemer Binz landete. Der Sieger erhält zusätzlich ein Preisgeld von 1000 €.
Im Anschluss an diese erste Preisverleihung verliert der WeGlide-Cofounder Moritz Althaus ein paar Worte zu aktuellen WeGlide-Projekten. Auch er war damals Begünstigter für den OLC Discus, deshalb sei die Veranstaltung heute und ganz besonders die Weiterführung der Förderung etwas sehr Besonderes für ihn. Er spricht ferner auch von einer spannenden, neuen Anwendung, die in Kürze veröffentlicht werden soll. Man darf gespannt sein!

Zahlreiche Fördermaßnahmen auf WeGlide
Mit der JS Challenge gibt es schon seit 2021 eine Maßnahme, die es Junioren aus aller Welt ermöglich, Flugstunden auf dem afrikanischen Kontinent zu sammeln. Dabei finanziert Jonker Sailplanes den Aufenthalt und die Teilnahme an den Südafrikanischen nationalen Meisterschaften in der Clubklasse in Potchefstroom. Dieses Jahr wurden die Junioren Tuulianna Laukkanen (NZ) und Mika Rösner (DE) gefördert.
Auch die WeCoach Trainingslager in Worcester (ZA) und Puimoisson (FR) sind mittlerweile eine feste Größe im Katalog der Fördermaßnahmen auf WeGlide. Ein Gremium entscheidet sich unter den Top 20 U25-Piloten der dezentralen Junior Challenge für jeweils zwei Piloten. Diese Maßnahme wird möglich gemacht durch ein engagiertes Team und den Verein Achumer Störche, wie Ronald Reith berichtet. Ein sehr ansprechender Vortrag über die Erlebnisse seines WeCoach-Aufenthaltes in Worcester kommt von Jonas Zeller. Er unterstreicht anschaulich, warum dieses Programm etwas ganz Besonderes ist. Dieses Jahr fahren Luca Martini und Elias Weber nach Puimoisson, für Finn Schelter und Benedikt Bursian geht es nach Worcester.

Ein Nimbus und seine Geschichte
Manfred Dick ergreift das Wort und zeigt auf, wie die lange Geschichte des Förderflugzeugs-Nimbus „EP“ aussieht. Alles begann mit einem Nimbus 2, der später durch eine LS4 ersetzt wurde. Schon damals eine außergewöhnliche Förderung, bereitgestellt durch die Gräfin Lady Enid Paget. Auch die Mittel zur Anschaffung des Nimbus 4 entsprangen ihrem Nachlass. Dieser wurde erst letztes Jahr ein weiteres Mal ersetzt – durch einen Nimbus 4T. Entlang dieser Zeitschiene einer außergewöhnlichen Förderung standen neben einem Flugzeug natürlich immer auch seine Piloten, genau wie die Förderer. Auch heute sind zahlreiche EP-Piloten unter uns, darunter Segelfliegerlegende Diether Memmert, mehrfacher Weltmeister Michael Sommer und 2000km-Pilot Felix Herold. Manfred Dick versammelt sie alle zu einem Gruppenbild.

Inzwischen wird der Nimbus durch ein Gremium im Segelflug Förderverein vergeben. Die Vergabe findet allerdings in einem anderen Rahmen statt.
Bitterwasser Cup
Der Sieger der Junioren Free Wertung in Europa darf sich auf 8 Tage im Segelflieger-Paradies in Bitterwasser freuen. Möglich gemacht wird dieser Preis durch das Bitterwasser Lodge & Flying Center. Rainer Hog übergibt persönlich den Preis in Form von Pokal und Urkunde an den Sieger Felix Herold, der mit über 1000 Punkten Vorsprung gewinnen konnte.
Der OLC Discus
Der Discus 2cT „OLC“ ist ein Flugzeug, das Träume wahr werden lässt. Davon kann Noah Lichter (Begünstigter 2025) ein Lied singen. Er tut das in Form eines wunderbaren Vortrags, der uns von den Tatragebirgen der Slowakei über weite Flüge vom kleinen Flugplatz in Eferding hin zu einem außergewöhnlichen Wandersegelflug über die gesamte Bundesrepublik führt. Die Wirksamkeit dieser Fördermaßnahme ist unbestritten und zahlreiche ehemalige OLC Discus Piloten, die auch heute regelmäßig weit oben in den Wertungen zu finden sind, bestätigen das. Viele von ihnen sind auch heute anwesend.
Für den OLC Discus können sich die Top 10 Piloten der Junior Challenge bewerben. Die Auswahl trifft ein Gremium um Wilfried Grosskinsky. Der Moment der Verkündung wird gebannt verfolgt und die angespannte Atmosphäre ist im ganzen Raum spürbar. Heute fährt Felix Neuburger mit dem OLC Discus nach Hause. Er ist ein talentierter, junger Pilot aus Oppingen (Schwäbische Alb), der dieses Jahr besonders durch weiter Flüge, darunter sein erster 1000er, mit einem Discus b bestach. Sämtliche Leistungen gelangen ihm mit Vereinsflugzeugen – mit dem OLC Discus erhält er das perfekte Flugzeug für seine volle fliegerische Entfaltung und hoffentlich viele, weite Flüge!
1000 km Camp
Was einen Fliegeraufenthalt in Bitterwasser auszeichnet, ist den meisten wahrscheinlich klar. Einen sehr anschaulichen Eindruck konnten Benedikt Wägele, Philipp Lauer und Nils Schlautmann vermitteln. Ihren Vortrag dominierten starke Bildern von Wolkenstraßen, Wüstenpanorama und Sonnenuntergängen. „Es ist eine unfassbar große Möglichkeit zur fliegerischen Weiterentwicklung unter atemberaubenden Bedingungen“, betont Wägele.
Wilfried Grosskinsky ermöglicht drei Junioren mit der Teilnahme am 1000 km Camp in Bitterwasser genau das – ohne Kompromisse, mit Kostenübernahme, Kost und Logis. Der erste Förderplatz geht an den bestplatzierten in der Junior-Challenge, das war in diesem Jahr Jan Schulz. Die anderen beiden Plätze werden in der Regel an die Sieger in Club- und Standardklasse bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren vergeben. Dort gab es in diesem Jahr allerdings keinen einzigen Wertungstag. Aus diesem Grund wurden die Piloten, die auf den Rängen 3-10 der Junior Challenge rangierten, gebeten Lose zu ziehen – sowohl für die Piloten als auch die restliche Audienz eine spannende Angelegenheit. Das Glück war in diesem Fall Andreas Weitz und Nils Zitzelsberger hold.

Faszination Welle
Den Abschluss eines gelungenen Events bildet niemand weniger als Klaus Ohlmann. Er berichtet nicht nur von spannenden Planungen eines 2000 km + Zielfluges von Frankreich bis Griechenland, sondern auch von seiner Vision eines Segelflug-Monumentalwerkes auf der Leinwand. „Sogar ein Drehbuch habe ich schon verfasst, wenn auch nur grob“, verrät Ohlmann schmunzelnd. Es sind Gedanken, die aufhören lassen und wir sind gespannt, in welche Richtung sich dieses und weitere Projekte des Ausnahme-Segelfliegers entwickeln.
Eine runde Sache
Das erste WeGlide Finale war ein Erfolg – mit tollen Gästen, spannenden Beiträgen und unvergleichlichen Junioren-Förderungen. Und doch wird sich dieses Event, genau wie die Plattform WeGlide in Zukunft weiterentwickeln. Ideen gibt es viele und wir versuchen, so viel es geht für euch umzusetzen. Damit das WeGlide Finale zukunftssicher, attraktiv und eine angemessene Bühne für beispiellose Segelflug-Förderung bleibt.
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