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Wappnen für das DMSt-Bundesligafinale 2022

Am Samstag ist es soweit - die finale Runde der Bundesliga. Wie bereiten die Vereine sich vor und wer rechnet sich Chancen auf Titel oder Aufstieg aus?
Wappnen für das DMSt-Bundesligafinale 2022

Am Samstag ist es so weit. Die finale Runde der Bundesligen startet und wie man es sich von derartigen Events wünscht, bleibt es bis zum Schluss spannend. Viele Platzierungen, auch im oberen Segment, stehen noch nicht endgültig fest. Ein Grund mehr, die Runde 17 noch einmal genauer zu beleuchten!

Was sind die meteorologischen Aussichten? Wer hat noch Chancen, etwas zu reißen? Wie bereiten sich die Clubs auf das Finale vor?

Wetter

Nach einer langanhaltenden trocken-heißen Phase kommt es momentan zu einem Wetterumschwung mit Kaltlufteinbruch zum Wochenende.

Der Samstag scheint schon einmal spannend zu werden. Zweigeteilte, inhomogene Bedingungen: Während der Osten/Südosten sich ganztägig im Einfluss der Front befinden wird, kommt die frische/kalte Luftmasse im Westen bereits unter leichten Hochdruckeinfluss. Hier gibt es bereits gute Chancen auf gute Wetterfenster für die Liga.

Am Sonntag hat sich die Westströmung zunehmend etabliert und verdrängt die Feuchte aus der Republik. Die Kaltluft bleibt weiterhin unter dem leichten Hochdruckeinfluss. Während sich im überall fliegbare Bedingungen einstellen werden, können im Westen am Nachmittag schon die Vorboten (Cirren) der nächsten Front auftauchen.

Aussichten

1. Bundesliga

Nachdem sich die drei Favoriten signifikant vom Feld abgesetzt haben, wird es für den LSV Burgdorf, der FLG Schwäbisch Gmünd und dem LSR Aalen spannend. Doch auch auf den unteren Rängen wird weiter gegen den Abstieg gekämpft.  

Aalen müsste in der finalen Runde 15 Punkte (mindestens Platz drei) und Schwäbisch Gmünd acht Punkte erfliegen (mindestens Platz acht), um an Burgdorf vorbeizuziehen! Da am kommenden Wochenende aber zumindest der Sonntag überall fliegbare Bedingungen aufweisen wird, ist es klar, dass Burgdorf die letzte Runde ebenfalls nutzt, um seine Gesamtführung zu verteidigen.

LSV Burgdorf: "Wir planen intensiv. Leider haben wir ein paar gute Piloten auf Grund von Urlaub nicht am Platz. Das Wetter wird aber das Zünglein an der Waage sein. Da sehen wir leider zunehmend Vorteile für unsere Freunde auf der Alb. Mal sehen was am Ende raus kommt. Wir freuen uns auch, wenn die alten Haudegen aus Gmünd und Aalen ihre Mannschaften erfolgreich nach vorne bringen, final. Die haben auch viel Druck gemacht dieses Jahr und sind toll geflogen."

So ist es zwar rechnerisch möglich, doch wenn das Wetter auf der Alb nicht signifikant durch zündet doch eher unwahrscheinlich, dass die Schwaben an den Niedersachachsen noch vorbeiziehen werden. Doch zwischen Schwäbisch Gmünd und Aalen wird es mit einer Differenz von fünf Punkten nochmals durchaus spannend, wer am Ende den zweiten Platz belegt.

FLG Schwäbisch Gmünd: "Wir sind natürlich sehr motiviert und freuen uns auf die letzte Runde. Uns ist bewusst, dass Aalen und Burgdorf zwei sehr starke Mannschaften sind, wobei wir schon allein stolz sind, mit unserem, im Vergleich kleinen Verein, dieses Jahr überhaupt mithalten zu können. Aufgrund des Punkteabstandes zu Burgdorf sehen wir eigentlich nur eine Chance noch an Burgdorf vorbeizukommen: wenn wir und andere im besseren Wetter fliegen können! Die Flugtaktik haben wir aufgrund der doch noch sehr unsicheren Wetterlage bisher nicht besprochen. Sicher ist, dass wir motiviert und mit viel Spaß in die letzte Runde gehen werden"

Die beiden schwäbischen Clubs bewegen sich im gleichen Wetterraum. Also heißt es: Wer kann am Wochenende die größte Mannschaft stellen? Wem gelingt die beste Kombination aus Speed-und Streckenwertung?

Während es bis hier hin um die Podiumsplätze ging, zum Schluss nochmal ein Abstecher zu den Überlebenskämpfen auf den unteren Rängen. Der SFV Mannheim, in vergangener Runde noch auf einen Abstiegsplatz gerutscht, könnte in der Runde 17 nochmals einen finalen Angriff starten. Lediglich einen Punkt Abstand hat der Club auf den AC Ansbach und drei Punkte fehlen, um an den FC Bronkow in Brandenburg vorbeizuziehen. Da Mannheim schon samstags Chancen auf eine gesunde Rückseitenwetterlage hat und sich Bronkow in einem ganz anderen Wetter bewegt, gibt es hier durchaus noch Potenzial für die Baden-Württemberger.

SFV Mannheim: "Natürlich haben wir realisiert, dass es dieses Wochenende um den Klassenerhalt geht und werden da noch ein Wörtchen mitreden. Dass die Konkurrenz in der 1. Bundesliga stark ist, ist ja nicht unerwartet, zudem gab es dieses Jahr doch etliche Wochenenden wo es im Norden einfach besser ging.
Normalerweise planen wir nicht wirklich proaktiv unsere Bundesligaflüge. Es gibt ja auch noch den einen oder anderen sportlichen Anreiz außerhalb der Liga. Wirklich sehr positiv finden wir alle, dass in der Liga nicht nur die Geschwindigkeit zählt, sondern die Kilometerwertung für die großen Flüge nun auch merklich zu einer guten Platzierung beiträgt.

Also, wir werden uns die Vorhersagen gut anschauen und an dem besseren Tag des WE mit einer starken Mannschaft das Beste herausholen, was das Wetter im Südwesten hergibt - diesmal sicher „bundesligaoptimiert“. Dieses WE haben wir leider keine „Joker“ außerhalb Mannheims. Ob das dann reicht, sehen wir spätestens Montag früh!"

2. Bundesliga

Während beim Aero Team Klix, der SFG Bensheim und dem FSC Odenwald wahrscheinlich schon die Sektkorken knallen (dort ist der Aufstieg in die 1. Bundesliga bereits besiegelt), stehen die restlichen beiden Aufstiegsplätze noch offen.

Der AC Nastätten ist momentan auf Platz vier, mit einem Punkt Vorsprung auf den SFZ Aachen. Beide Vereine haben rechnerisch noch die Möglichkeit, Plätze nach oben gutzumachen. Doch in ersten Linie wird es wohl darum gehen, sich nach hinten abzusichern um nicht den heiß begehrten Aufstiegsplatz in die 1. Liga zu verlieren.

Nastätten: "Vor etwas mehr als einem Monat waren wir noch auf einem Abstiegsplatz. Seitdem ist echt Schwung reingekommen. Das Wetter am kommenden Wochenende könnte uns in die Karten spielen. Reich rechnerisch brauchen wir nur 3 Punkte, um sicher den Aufstieg zu schaffen. Wir werden also auch dieses Mal wieder Dreiecke anmelden, aber mit der Streckenlänge nicht zu sehr ins Risiko gehen.

So ist es für den aktuell siebtplatzierten LSC Bayer Leverkusen rein rechnerisch noch möglich, seinem Nachbarverein in Aachen den Aufstieg streitig zu machen.

LSC Bayer Leverkusen: "Wir haben recht spät angefangen am Aufstieg zu arbeiten, da wir uns offengestanden nicht ausreichend mit dem Regelwerk auseinandergesetzt haben. Erst nach dem GP in Eisenhüttenstadt sind wir auf das Anmelden der Flüge gekommen. Ziemlich erschwerend kommt hinzu das wir aktuell keine Schleppmaschine haben und wenn nicht gerade die ASH 31 oder andere Eigenstarter im Angriffsmodus sind, wir aus der Winde viel Zeit verlieren aufgrund unserer Luftraumstruktur.

Ein Aufstieg dieses Jahr ist eher unwahrscheinlich bei den Wettervorhersagen jetzt und der Stärke der Aachener.
Definitiv werden wir große Strecken anmelden um dort auf eine hohe Punktzahl zu kommen und unsere Jungspunde werden mit Nachdruck in die Kraftwerksrally geschickt. Nächstes Jahr machen wir das konsequent und dann sehen wir da gute Chancen, wieder in die 1. Bundesliga aufzusteigen."

Was sagt der Nachbar Aachen dazu?

SFZ Aachen: "Unsere Chancen für den Aufstieg sind mehr als gut, 17 Punkte Vorsprung auf Platz 6 sind ein schönes Polster. Wir werden versuchen, sowohl am kommenden Samstag, als auch am Sonntag ein Team auf die Beine zu stellen. Zumindest heute zeigen die Prognosen für das gesamte Wochenende, günstige Segelflugbedingungen für den Westen Deutschlands.
Es sollte zumindest für eine schnelle Runde über die Kraftwerke reichen. Nicht zu unterschätzen sind die Leverkusener, die nur einen Punkt hinter den Grabenstettenern lauern. Die fliegen im gleichen Wetterraum wie wir und sind hoch motiviert, im Zweifel für uns der schwerere Gegner.

Wie von den Aachener schon erwähnt, haben sie ganz ordentlich Vorsprung auf den sechstplatzierten Grabenstetten. Allerdings bewegen sich die beiden Vereine in unterschiedlichen Gegenden der Republik und die NRW'ler haben richtig erkannt: "Wenn am Wochenende aber wie so oft die Alb brennt, ist alles anders"

Regionalligen

In den Regionalligen können drei Clubs bereits ihren Aufstieg feiern: Der AC Bamberg gewinnt sensationell die Bayern-Liga. In der Liga Mitte darf sich der AC Pirmasens bereits über den Aufstieg in die 2. Bundesliga freuen. Und auch in der NRW-Liga steht der Aufsteiger mit der SFG Wenningfeld bereits fest. Herzlichen Glückwunsch an alle drei Vereine, wir freuen uns, euch in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga zu sehen.

In Liga Nord kämpfen der Hannoversche Aero-Club und der FSV Celle um nach wie vor um den begehrten Aufstiegsplatz. In der letzten Runde konnte Celle seinen Abstand auf den Hannoverschen AC nochmals verjüngen. Hier bleibt es spannend bis zum Schluss.

In der BaWü-Liga wird der Aufstieg zwischen dem LV Reutlingen, der FG Freudenstadt und dem FSV Sindelfingen ausgemacht. Reutlingen hat mit rund 500 Punkten ein wirklich solides Polster aufgebaut. Doch mit einer effizienten Mannschaftsaufstellung und Flugtaktik ist es für die beiden anderen Clubs nach wie vor möglich, den LV Reutlingen zu knacken.

Und dann gibt es ja auch noch den Relegationsplatz, der zwischen dem bestplatzierten zweiten Platz der Regionalligen und dem sechstletzten Platz der 2. Bundesliga ausgemacht wird. Hier ist Celle der klare Favorit, doch auch die FG Freudenstadt kann sich guten Gewissens noch Chancen ausrechnen.

Wir bedanken und schon jetzt für die spannende DMSt-Bundesligasaison 2022. Jedes Wochenende habt ihr uns mit neuen Meisterleistungen überrascht. Gemeinsam mit euch freuen wir uns auf die letzte Runde und wünschen allen viel Spaß beim finalen Rennen!